Donnerstag, 28. November 2019

Assange: Unsere Mainstream-Medien rühren sich allmählich

Ein spanisches Sicherheitsunternehmen soll den WikiLeaks-Gründer und seine Besucher in der Botschaft von Ecuador überwacht haben. Darunter auch Journalisten des NDR.

Der NDR hat im Zusammenhang mit der mutmaßlichen Ausspähung von Wikileaks-Gründer Julian Assange und dessen Besucherinnen und Besuchern in der ecuadorianischen Botschaft in London Strafanzeige gestellt. Von der Überwachung seien neben Ärztinnen und Anwälten Assanges auch drei Mitarbeiter des NDR betroffen gewesen, teilte der Sender mit. Dies gehe aus Dokumenten und Videoaufnahmen hervor, die NDR und WDR vorliegen.

Die Überwachung sei durch das spanische Sicherheitsunternehmen UC Global erfolgt, berichtete der NDR. Gegen die Firma stellte der Sender nach eigenen Angaben Anzeige wegen Verstoßes gegen datenschutz- und persönlichkeitsrechtliche Bestimmungen.

Interne E-Mails von UC Global sowie Ton- und Videoaufnahmen von Assange mit seinen Besucherinnen zeigen demnach, wie die Überwachungsmaßnahmen nach und nach ausgebaut wurden.

Sicherheitsbedienstete sollen Seriennummern von Mobiltelefonen erfasst, Vermerke über Besucher angelegt, Pässe kopiert, elektronische Geräte zerlegt und versteckte Mikrofone im Botschaftsgebäude angebracht haben.

mehr:
- WikiLeaks : NDR stellt Strafanzeige in Affäre um Ausspähung von Julian Assange (ZON, 28.11.2019)
siehe auch:
Assanges Auslieferungsverfahren ist “eine Farce” (Post, 27.11.2019)
Assange und die Tagesschau (Post, 20.11.2019)
Antwortschreiben des schwedischen Außenministeriums auf das Schreiben von Nils Melzer vom 12.09.2019 (Post, 12.11.2019)
Britischer Missbrauch von Assange geht weiter: Blockierung spanischer Ermittlungen, Anpassung an US-amerikanische Forderungen (Post, 05.11.2019)
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