Mittwoch, 22. April 2020

Coronahypnose Tag 83: Der schwedische Sonderweg – Thomas Gebauer – Die WHO und das Geld

In Stockholm ist es seit einigen Tagen ähnlich sonnig wie in Berlin, Hamburg oder München. Und doch gibt es einen Unterschied: Am Wochenende waren Straßencafés und Parks in der schwedischen Hauptstadt gut gefüllt mit Besuchern - etwas, von dem man in anderen europäischen Metropolen wie London, Paris und Madrid derzeit nur träumen kann. Trotz der Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus genießen die Schweden deutlich mehr Freizügigkeit. Der schwedische Sonderweg in der Corona-Krise hat in mehreren Ländern Verwirrung ausgelöst. 

Vielerorts und nicht zuletzt bei den Nachbarn in Dänemark und Norwegen fragt man sich, ob die Schweden wissentlich und offenen Auges in die Katastrophe laufen - oder sich ihre Strategie am Ende auszahlen wird.

Anders als in den anderen skandinavischen Ländern und in weiten Teilen Europas greift die schwedische Regierung nicht mit äußerst strikten Maßnahmen wie der Schließung von Schulen und Restaurants in den Alltag ihrer Bürger ein. Den Menschen wird lediglich ans Herz gelegt, Abstand zu halten und zu Hause zu bleiben, wenn sie krank sind. Cafés und Lokale, Friseure, Einkaufszentren und Fitnessstudios sind weiter geöffnet. Auch in den Kindergärten und Grundschulen bis zur neunten Klasse herrscht reger Betrieb.

mehr:
- Pandemie mit Bier, Sport und Friseur – Für seinen Corona-Sonderweg zahlt Schweden schon jetzt einen hohen Preis (n-tv, 22.04.2020)
siehe auch:
- Corona-Hypnose, Tag 75: Der schwedische Weg in unseren Medien (Post, 15.04.2020)



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Thomas Gebauer (* 4. April 1955 in Konstanz am Bodensee) ist ein deutscher Psychologe. Er ist Sprecher der Stiftung medico international mit Sitz in Frankfurt am Main.
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Beeinflusst von der Kritischen Theorie hat sich Gebauer mit der Entwicklung eines kritischen Begriffs von Hilfe beschäftigt. Grundlegend sind für ihn dabei ein politisches Verständnis von humanitärem Handeln, die ideologiekritische Analyse von Hilfe im Kontext von Hegemonie und ein politischer Menschenrechtsbegriff.[4] Überzeugt von der gesellschaftlichen Bedingtheit von Gesundheit, setzt sich Gebauer für eine Solidaritätspraxis ein, die auf die Schaffung von sozial gerechten und demokratisch verfassten Verhältnissen zielt. Bereits Mitte der 1980er Jahre begründete Gebauer den psychosozialen Arbeitsschwerpunkt von medico international und arbeitete dabei mit der Psychoanalytikerin Marie Langer zusammen,[5] die von ihrem mexikanischen Exil aus beim revolutionären Umbruch Nicaraguas half. Über Marie Langer lernte er die Ethnopsychoanalytiker Goldy Parin-Matthèy und Paul Parin kennen, mit denen er bis zu deren Tode in einem regen Austausch stand.
Im Zuge der Betreuung von Kriegsversehrten stieß Gebauer Ende der 1980er Jahre auf das Problem der Landminen. Gemeinsam mit Bobby Muller, dem Präsidenten der „Vietnam Veterans of America Foundation“, rief er 1991 die Internationale Kampagne zum Verbot von Landminen (ICBL) ins Leben,[2] die innerhalb weniger Jahre zu einer weltweiten Bewegung wurde.[6] Für ihren Anteil am Zustandekommen der „Internationalen Konvention zum Verbot von Antipersonenminen“ (kurz: Ottawa-Konvention) wurde die Kampagne 1997 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Gebauer gehörte zur Delegation der ICBL, die den Preis in Oslo entgegennahm.[7]
In den Folgejahren hat sich Gebauer vor allem mit den politisch-ethischen Dimensionen von Hilfe und Solidarität auseinandergesetzt. Immer wieder übte er Kritik an der Instrumentalisierung der Menschenrechte für die machtpolitische Sicherung bestehender Ungleichheit.[8] Ausdruck der von ihm beschriebenen „Versicherheitlichung von Politik“ sei die Überlagerung von Recht und Gerechtigkeit durch einen alles dominierenden Sicherheitsdiskurs,[9] aber auch Veränderungen in den Strategien der Kriegsführung.[10] Zugleich verteidigt er ein auf Emanzipation zielendes solidarisches Engagement gegen dessen, so Gebauer, zunehmende Reduzierung auf eine technokratische Anpassungspraxis. Hilfe gelte es immer zugleich zu verteidigen, zu kritisieren und zu überwinden.[11] Voraussetzung für strukturelle Veränderungen auf internationaler Ebene ist für Gebauer die Existenz einer unabhängigen transnationalen Öffentlichkeit, die erst im Prozess des Werdens sei.
Gebauer engagiert sich in internationalen Netzwerken, u. a. im weltweit tätigen „People‘s Health Movement“, und wirkt bei der Entwicklung globaler gesundheitspolitischer Strategien mit, die Gesundheit als globales Gemeingut begreifen, das nur in solidarischer Verantwortung verwirklicht werden könne.[12] Er gehört auch zu den Initiatoren der Joint Action and Learning Initiative, einer internationalen Plattform, die sich für eine Rahmenkonvention für globale Gesundheit einsetzt.[13] Sie greift u. a. die von ihm vertretene Idee auf, die bisherige interessengeleitete globale Gesundheitsfinanzierung durch einen völkerrechtlich bindenden Vertrag über einen Ausgleichsfinanzierungsmechanismus zu ersetzen (Globalisierung des Solidarprinzips).[13]
[Thomas Gebauer (Psychologe), Politik und Beruf, Wikpedia, abgerufen am 22.04.2020]
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Die WHO Krise – warum Bill Gates so mächtig werden konnte - Punkt.PRERADOVIC mit Thomas Gebauer {19:38}

Punkt.PRERADOVIC
Am 21.04.2020 veröffentlicht 
Die Weltgesundheitsorganisation WHO steht in der Corona Krise schwer unter Beschuss. US-Präsident Trump will die Zahlungen an die WHO einstellen. Seine Kritik: Die WHO sei chinahörig und hätte zu spät vor Corona gewarnt. Auch andere Staaten sehen das so. Stimmen die Vorwürfe? Ist die WHO korrupt? Oder ein zahnloser Tiger? Der Sprecher der Stiftung Medico und langjähriger Geschäftsführer der Hilfsorganisation Medico international, Thomas Gebauer, sieht die Schuld am Versagen der WHO vor allem bei den Mitgliedsländern und privaten Sponsoren. Aus Geldmangel sei die globale Gesundheitsorganisation zu einem reinen Dienstleister verkommen; Und ist gezwungen, die Vorgaben der Geldgeber wie US-Präsident Trump oder Bill Gates zu erfüllen. Thomas Gebauer, einer der Initiatoren der Kampagne gegen Landminen, die 1997 den Friedensnobelpreis bekam, arbeitet seit 40 Jahren im weltweiten Gesundheitswesen.
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