Donnerstag, 7. Mai 2020

Die Inkonsistenz des RKI-Verhaltens am Beispiel der Grippeweb-ILI-Kurven



Der zeitliche Verlauf der Grippeweb-ILI-Kurven des RKI 
(älteste Berichte zuoberst)

Nach Definition des RKI bedeuten
ARE: eine akut aufgetretene Atemwegserkrankung (mit oder ohne Fieber) und
ILI: eine grippeähnliche Erkrankung (ARE mit Fieber)

im Folgenden sind die ILI-Kurven dargestellt (man beachte jeweils den Verlauf der schwarzen Kurve)


GrippeWeb-Wochenbericht

Kalenderwoche 9 (24.02. – 01.03.2020), Datenstand: 03.03.2020
[Buchholz U, Buda S, Streib V, Prahm K, Preuß U, Haas W, Robert-Koch-Institut]
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Die für die Bevölkerung in Deutschland geschätzte Rate von Personen mit einer neu aufgetretenen akuten Atemwegserkrankung (ARE, mit Fieber oder ohne Fieber) ist in der 9. Kalenderwoche (KW) (24.02. – 01.03.2020) im Vergleich zur Vorwoche deutlich gestiegen (8,3 %; Vorwoche: 7,2 %). Die Rate der grippe-ähnlichen Erkrankungen (ILI, definiert als ARE mit Fieber) ist im Vergleich zur Vorwoche stabil geblieben (1,8 %; Vorwoche: 1,8 %).
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Die für die Bevölkerung in Deutschland geschätzten Raten der 9. KW beruhen auf den Angaben von 4.596 GrippeWeb-Teilnehmern und -Teilnehmerinnen, von diesen meldeten 383 eine ARE, 81 meldeten eine ILI (Datenstand: Di, 03.03.2020). Durch Nachmeldungen können sich aber noch Änderungen ergeben. Zum Beispiel beruhte der Bericht der Vorwoche (8. KW 2020) auf den Meldungen von 4.107 Teilnehmern. Durch Nachmeldungen liegen inzwischen 5.661 Meldungen für die 8. KW vor.  
[aus dem Wochenbericht KW 9]

meine Interpretation:
Die 4.596 GrippeWeb-Teilnehmer bilden eine sogenannte repräsentative Vergleichsgruppe. Wenn von denen 10% an Grippe-Symptomen leiden, kann man daraus schließen, daß in der Gesamtbevölkerung ebenfalls 10% an Grippe-Symptomen leiden.

Abbildung 2: Vergleich der für die Bevölkerung in Deutschland geschätzten ILI-Raten (gesamt, in Prozent) in den Saisons 2016/17 bis 2019/20. Der grau hinterlegte Bereich zeigt die bisherige Dauer der Grippewelle (nach Definition der AGI) in der Saison 2019/20. In Jahren mit 53 KW wird der Wert der 53. KW aus den vorliegenden Daten berechnet, für Jahre mit 52 KW wird der Wert für die 53. KW als Mittelwert der 52. und der 1. KW dargestellt. Der schwarze, senkrechte Strich markiert den Jahreswechsel.

wenige Tage zuvor hatte der Merkur gemeldet:
1 BIS 2 PROZENT STERBERATE

RKI: Neuartiges Coronavirus tödlicher als Grippe

Die Grippewelle 2017/18 hat das deutsche Gesundheitssystem an seine Grenzen gebracht. Das neue Coronavirus hat auch dieses Potenzial. Doch noch kann jeder praktisch mithelfen, dass es nicht dazu …
mehr:
- RKI: Neuartiges Coronavirus tödlicher als Grippe (Merkur, 27.02.2020)


Kalenderwoche 12 (16.03. – 22.03.2020), Datenstand: 24.03.2020
[Buchholz U, Buda S, Streib V, Prahm K, Preuß U, Haas W, Robert-Koch-Institut]
























RKI weiter (Hervorhebung von mir):
In Abbildung 2 ist die Gesamt-ILI-Rate im Saisonvergleich dargestellt. Seit der 10. KW ist die Gesamt-ILI- Rate kontinuierlich gesunken. Der aktuelle Wert von 0,6 % ist im Vergleich mit den drei Vorsaisons (Saison 2016/2017: 1,4 %; 2017/2018: 1,5 %; 2018/19: 1,4 %) der niedrigste in der jeweils 12. KW.


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Einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur zufolge gibt es hierzulande mehr als 37.000 Nachweise und mehr als 200 Tote. Laut Robert Koch-Institut steht Deutschland erst am Anfang der Epidemie.

Berlin (dpa) - In Deutschland sind bislang mehr als 37.000 Infektionen mit dem neuen Coronavirus registriert. Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die gemeldeten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt.

mehr:
- Coronavirus in Deutschland: Zahl der Toten steigt weiter an (Merkur, 25.03.2020)


[Buchholz U, Buda S, Streib V, Prahm K, Preuß U, Haas W, Robert-Koch-Institut]






















RKI weiter (Hervorhebungen von mir):
In Abbildung 1 ist die Gesamt-ARE-Rate im Saisonvergleich dargestellt. Nachdem die höchste ARE-Rate in dieser Saison in der 9. KW 2020 mit 8,4 % erreicht wurde, ist die ARE-Rate bis zur 13. KW um 67 % gesunken (auf 2,8 %). Damit hat sie einen Bereich erreicht, der in den Vorjahren erst in den Sommermonaten beobachtet wurde. Noch deutlicher ist der Rückgang und die niedrige Rate bei den grippeähnlichen Erkrankungen (ILI) – der Untergruppe der ARE – zu sehen (Abbildung 2). Mit 0,3 % ist die ILI-Rate die bisher niedrigste, die je bei GrippeWeb zum Ende einer Grippewelle beobachtet werden konnte.
Die wegen der COVID-19-Pandemie geschlossenen Kitas und Schulen und die von der Bundesregierung beschlossenen Kontaktbeschränkungen scheinen zu einer deutlichen Reduzierung der ARE-und ILI-Aktivität beizutragen.


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Das Coronavirus legt das öffentliche Leben in einigen Teilen Deutschlands lahm. Maßnahmen sollen die Ausbreitung der neuartigen Lungenkrankheit Covid-19 bremsen.
  • Die Coronavirus-Pandemie* hat drastische Folgen für Deutschland.
  • Die Einreise aus den meisten Nachbarländern ist stark eingeschränkt.
  • Im Kampf gegen Covid-19 sind mittlerweile deutschlandweit Schulen und Kitas geschlossen.
Update, 14 Uhr: Das Coronavirus verbreitet sich weiter. Grenzkontrollen sorgen für „humanitär bedenkliche Situation“. Familien müssen im Stau ausharren. Alle Informationen im neuen News-Ticker. 
mehr:
Rasante Ausbreitung in Deutschland: Robert-Koch-Institut warnt vor bis zu 10 Millionen Infizierten (Merkur, 01.04.2020)
mein Kommentar:
Wieso ein Infektions-Institut vor hohen Ansteckungszahlen warnt (heißt das Ziel nicht »Herdenimmunität«?), ist mir nicht begreiflich.
Praktischer wäre es gewesen, die Ansteckungs-Beschleunigung zu messen und zu melden!
Und es wäre wichtig gewesen, die Anzahl von Infizierten zu benennen, die wir benötigen, um Herdenimmunität zu erreichen.

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Herdenimmunität (von englisch herd immunity) bezeichnet in der Epidemiologie eine indirekte Form des Schutzes vor einer ansteckenden Krankheit, der entsteht, wenn ein hoher Prozentsatz einer Population bereits immun geworden ist – sei es durch Infektion oder durch Impfung –, sodass sich die Ausbreitungsmöglichkeiten des Erregers innerhalb der Population insgesamt vermindern. Daraus ergibt sich indirekt ein erhöhter Schutz auch für die nicht-immunen Individuen.[1][2]
[Herdenimmunität, Wikipedia, abgerufen am 07.05.2020]
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Heinsberg-Studie: Neue Erkenntnisse zur Corona-Pandemie {5:47 – Start bei 1:24 
– Streeck: »›Dunkel‹ suggeriert etwas Schlechtes, dabei ist eine hohe Dunkelziffer aber was Gutes, denn mit der Dunkelziffer bestimmen wir die, die vielleicht erkrankt sind, das aber nicht mitbekommen haben, und das bedeutet, daß wir mehr asymptomatische Verläufe haben.«}

ZDFheute Nachrichten
Am 04.05.2020 veröffentlicht 
"Jede fünfte Erkrankung verläuft asymptomatisch", erklärt der Virologe Prof. Hendrik Streeck zur Untersuchung der Corona-Fälle aus dem Kreis Heinsberg. Das bedeutet, viele Infizierte würden ihre Erkrankung nicht erkennen. Das sei für ihn das überraschendste Ergebnis. 

Ein kurzer Abstecher zur Heinsberg-Studie:
Heinsberg-Studie – Autoren weisen Kritik zurück (Ditmar Doerner, Tagesschau, 07.05.2020)
Heinsberg-Studie zu Coronavirus – Falsche Rechnung mindert Aussagekraft (Frieder Kümmerer und Johannes Schmid-Johannsen, Tagesschau, 07.05.2020)
- Corona-Krise in Deutschland – Fragen zur Heinsberg-Studie tauchen auf (Sabine Tenta, Tagesschau, 04.05.2020)
Corona: Die „Heinsberg-Studie“ und ihre Ergebnisse (Wissenschaft.de, 04.05.2020)
Ergebnisse der „Heinsberg-Studie“ veröffentlicht (Uni Bonn, 05.05.2020)

wenige Tage nach der RKI-Warnung (»RKI warnt vor bis zu 10 Millionen Infizierten«, s.o.) strahlte der Bayerische Rundfunk in der Reihe »Planet Wissen« folgende Sendung aus:
- Bhakdis Corona-Thesen auf dem Prüfstand (Philip Häuser, 04.04.2020)
Momentan wird das Netz mit zweifelhaften Thesen zur Corona-Krise überflutet. Beispiel: der Youtube-Kanal von Sucharit Bhakdi. Philip Häusser überprüft die Behauptungen des emeritierten Mikrobiologen. Der meint, das neuartige Coronavirus sie nicht gefährlicher als andere Coronaviren. Diese Aussage aber ist falsch – und gefährlich. Das belegt allein die hohe Zahl der Schwerkranken und Toten.
[Sendungsankündigung Häuser]
Bhakdis Corona-Thesen auf dem Prüfstand | Coronavirus | BR {4:15}

Bayerischer Rundfunk
Am 08.04.2020 veröffentlicht 
Momentan wird das Netz mit zweifelhaften Thesen zur Corona-Krise überflutet. Beispiel: der YouTube-Kanal von Sucharit Bhakdi. Philip Häusser überprüft die Behauptungen des emeritierten Mikrobiologen. Der meint, das neuartige Coronavirus sie nicht gefährlicher als andere Coronaviren. Diese Aussage aber ist falsch - und gefährlich. Das belegt allein die hohe Zahl der Schwerkranken und Toten.
***Wir haben den Kommentar-Thread unter diesem Video wegen zu vieler Netiquette-Verstöße nach einem Tag geschlossen. Mehr Infos zu den Bhakdi-Videos findet ihr hier: https://www.br.de/nachrichten/wissen/...
Philip Häusser ist Wissenschaftler, Moderator einer ARD-Wissenssendung und Mitarbeiter in der Wissenschaftsredaktion des Bayerischen Rundfunks.
Alles Wissenswerte zum Corona-Virus: https://www.br.de/nachrichten/corona-...

mein Kommentar:
Philip Häuser braucht nur ein wenig länger als 4 Minuten, um unter Hinweis auf Vermutungen des RKI, einen »eher exponentiellen Verlauf« der Ansteckungskurve und »Meinungen vieler Virologen und Statistiker« die Äußerungen von Bhakdi infrage zu stellen. Vielleicht hätte er vorher einen Blick auf die ILI-Kurven werfen sollen…



Kalenderwoche 14 (30.03. – 05.04.2020), Datenstand: 07.04.2020
[Buchholz U, Buda S, Streib V, Prahm K, Preuß U, Haas W, Robert-Koch-Institut]
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RKI weiter (Hervorhebungen von mir):
In Abbildung 1 ist die Gesamt-ARE-Rate im Saisonvergleich dargestellt. Nachdem die höchste ARE-Rate in dieser Saison in der 9. KW 2020 mit 8,5 % erreicht wurde, ist die ARE-Rate bis zur 14. KW um 80 % gesun- ken (auf 1,7 %). Damit hat sie einen Bereich erreicht, der in den Vorjahren erst in den Sommermonaten beobachtet wurde. Noch deutlicher ist der Rückgang und die niedrige Rate bei den grippeähnlichen Erkrankungen (ILI) – der Untergruppe der ARE – zu sehen (Abbildung 2). Mit 0,2 % ist die ILI-Rate die bis- her niedrigste, die je bei GrippeWeb beobachtet werden konnte.
Die wegen der COVID-19-Pandemie geschlossenen Kitas und Schulen und die von der Bundesregierung beschlossenen Kontaktbeschränkungen scheinen zu einer deutlichen Reduzierung der ARE-und ILI-Aktivität beizutragen.



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Update 16.47 Uhr: : Mehr als 230 mit Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben. Zwei weitere Deutsche starben nach Auskunft des Robert Koch-Instituts während einer Reise in Ägypten.

Update 15.25 Uhr: In der Regierung laufen erste Planungen für die Zeit nach dem Corona-Stillstand. Doch vorerst rechnet Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nicht mit einer Beruhigung der Lage. „Keiner kann genau sagen, was in den nächsten Wochen kommt“, sagte Spahn in einer Pressekonferenz am Donnerstag. Es sei weiterhin nötig, die Zahl der Intensivbetten zu erhöhen – und die Verbreitung des Virus abzubremsen. Ob die bisherigen Maßnahmen Wirkung zeigten, sei erst in den kommenden Wochen angemessen zu bewerten.

mehr:
Corona in Deutschland: Spahn mit düsterer Prognose - „Noch ist das die Ruhe vor dem Sturm“ (Merkur, 06.04.2020, aktualisiert 26.04.2020)



Kalenderwoche 15 (06.04. – 12.04.2020), Datenstand: 14.04.2020
[Buchholz U, Buda S, Streib V, Prahm K, Preuß U, Haas W, Robert-Koch-Institut]

RKI weiter (Hervorhebungen von mir):
Es wurde März 2020 eine mikrobiologische Überwachung im Rahmen von GrippeWeb ins Leben gerufen („GrippeWeb-Plus 2020“), bei der eine zufällig ausgewählte Stichprobe von regelmäßig meldenden GrippeWeb-Teilnehmern und -Teilnehmerinnen (ca. 200) vom Robert Koch-Institut (RKI) Abstrichmaterialien erhalten hat. Die Auswahl der Teilnehmer ist bereits abgeschlossen. Die Teilnehmenden werden gebeten immer dann Proben aus der vorderen Nase und dem Gaumen abzunehmen, wenn eine akute Atemwegserkrankung auftritt. Die Proben werden dann im RKI auf 21 verschiedene Atemwegserreger untersucht (darunter u. a. auf Influenza und SARS-CoV-2, siehe Tabelle 1). Zu Beginn der Überwachung werden die Teilnehmenden gebeten – unabhängig von Symptomen – Proben einzusenden. Bisher sind von 181 Teilnehmerinnen und Teilnehmern Proben untersucht worden. Alle waren bisher negativ für SARS-CoV-2 oder Influenza.

mein Kommentar:
Wieso von den fast 4.600 Teilnehmern am GrippeWeb (s.o. GrippeWeb-Wochenbericht 9) nur 200 gebeten wurden, Abstriche zu machen und nicht alle – und weshalb dies nicht sofort nach Ausrufen der Pandemie sondern erst ab KW 13 (ab 23.03.2020) erfolgte, kann ich mir nicht erklären…
Diese Tatsache halte ich für einen ganz groben Schnitzer!



am gleichen Tag (Datenstand: 14.04.2020)meldet apotheke-adhoc, das RKI habe Covid-19 und die Grippe miteinander verglichen
Grunderkrankungen und Beatmung als wichtige Faktoren
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Grunderkrankungen spielen nach bisherigen Erkenntnissen ebenfalls eine große Rolle, deshalb wurde auch dieser Faktor betrachtet: Bei den Covid-19-Patienten war der Anteil mit bestehenden Vorerkrankungen mit 20 bis 51 Prozent jedoch deutlich geringer, als bei den Pneumonie-Patienten infolge einer Influenza in Deutschland – hier lag der Anteil bei über 70 Prozent. Bei beiden Erkrankungen gehörten Bluthochdruck und Diabetes zu den häufigsten Grunderkrankungen. Covid-19-Patienten wiesen jedoch seltener Nierenerkrankungen und COPD auf.
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Ein wichtiger Unterschied sei auch die Beatmung: Denn bei Covid-19-Patienten sei diese deutlich häufiger und länger nötig. Das RKI ermittelt in den drei Fallserien aus China unter Covid-19 einen Anteil von 20, 23 und 25 Prozent beatmungspflichtiger Patienten. Bei den Influenza-Erkrankten mit Pneumonie lag der Anteil hingegen nur bei neun Prozent. Unter Covid-19 betrug die durchschnittliche Beatmungsdauer bei nicht-invasiver Beatmung neun Tage, bei invasiver Beatmung waren es 17 Tage. Bei der Influenza-Pneumonie war die Dauer bei beiden Beatmungsarten mit zwei Tagen deutlich geringer. Ein Grund für die längere und häufigere Beatmung unter Covid-19 könnte dem RKI zufolge das häufigere Auftreten eines ARDS sein.
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In einem Faktor ähneln sich Covid-19 und die saisonale Influenza: Beide Erkrankungen können eine Behandlung auf der Intensivstation notwendig machen. Laut RKI liegen die jeweiligen Anteile dafür bei der saisonalen Influenza und Covid-19 ähnlich sogar hoch. Bei beiden Gruppen lag er bei etwa 20 Prozent. Auch bei den gestorbenen Patienten war der Anteil mit sechs Prozent nahezu gleich. 

[RKI vergleicht Covid-19 und Influenza, apotheke-adhoc.de, 14.04.2020]
mein Kommentar: 
Das RKI vergleicht Covid-19 und die saisonale Grippe, die man angeblich nicht miteinander vergleichen kann?  
siehe auch:
In diesem Artikel steht u.a. Folgendes zu lesen:
Erschütternde Rechenbeispiele in der Coronavirus-Krise für Deutschland

Die Prognose von Kanzlerin Angela Merkel, wonach 60-70 Prozent der Bevölkerung mit dem Coronavirus in Kontakt kommen werden, bezeichnete er als „harte Ansage“, die weltweit Erschütterung ausgelöst habe. „Auf Deutschland umgerechnet würde das heißen (...) 250.000 bis eine halbe Million Menschen würden an dieser Krankheit sterben“, rechnet der 61-jährige Virologe vor. Eine andere Rechnung Kekulés im Podcast lautet: „Etwa 10 Prozent müssten ins Krankenhaus, jeder 20. muss auf die Intensivstation, jeder 200. etwa stirbt“. Italien hat es unterdessen wesentlich härter getroffen. […]
Virologe Kekulé über die Corona-Krise: 200 Fälle als „Punkt ohne Wiederkehr“
Irgendwann würde dann die Herden-Immunität greifen – die Frage ist nur, wann das passiert. Wenn es gelingt, die Ausbreitungswelle über drei Jahre zu verteilen, würde das deutsche Gesundheitssystem das „irgendwie hinkriegen“, sagt Kerkulé. Aus der Krise würde aber eine Katastrophe werden, wenn eine massenhafte Ansteckung nicht innerhalb von drei Jahren, sondern in wenigen Monaten ablaufe.
Auch spannend: Virologe Kekule: Alle müssen ständig OP-Masken tragen - keine Normalität bis mindestens Ende 2020
mein Kommentar:
Kekulé:
»Etwa 10 Prozent müssten ins Krankenhaus, jeder 20. muss auf die Intensivstation, jeder 200. etwa stirbt«
Ein wunderbarer Satz, nur: Es ist nicht klar, auf welche Grundgesamtheit sich Kekulés Prozentzahlen beziehen…
Wenn
Kekulé glauben sollte, daß sich 50 mio Deutsche mit dem Virus infizieren und
ich annehme, daß damit die Grundgesamtheit gemeint ist, hieße das:
- 5 mio Menschen (von 50 mio Infizierten) müßten ins Krankenhaus (10%)
- jeder 20. (5%) davon (also jeder 20. Infizierte) – also 2,5 mio Menschen müßten aus die Intensivstation und
- 250.000 - 500.000 Menschen sterben.
- die Letalität des Virus beträgt 0,5%
Da scheint sich zu bewahrheiten, was Dr. Wodarg in irgendeinem Video sagte: Hier werden Epidemiologen und keine Virologen gebraucht!
Heinsberg-Studie: Letalität = 0,37%
Worterklärung:
- Mortaliät = Sterberate der Gesamtbevölkerung
- Letalität = Sterberate bezogen auf die Erkrankten
siehe dazu:
- Mortalität (Wikipedia)
Update, 16.28 Uhr: In NRW sind von Mittwoch auf Donnerstag noch einmal deutlich weniger Neuinfektionen mit dem Coronavirus als am Vortag (222) regstriert worden - nämlich 186. Die Gesamtzahl stieg damit von 35.537 auf 35.723 an, wie aus der aktuellen Auflistung des Landeszentrums Gesundheit (LZG) NRW hervor geht.

Auch die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung stieg noch einmal deutlich weniger an als zuvor. Zehn weitere Fälle wurde registriert, davor waren es deren 17 gewesen. 1482 Tote (vorher 1472) werden statistisch erfasst, deren Altersdurchschnitt bei 82 Jahren liegt.

[Coronavirus in NRW: Keine Quarantäne mehr für Rückkehrer aus Nachbarländern, News-Ticker, 15.05.2020]
also:
In NRW liegt das Durchschnittsalter der im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung Verstorbenen bei 82 Jahren. 


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Fassen wir zusammen: 
Zum einen 
bekommen wir wieder und wieder erzählt, es sei enorm wichtig, möglichst viele Leute zu testen. 
Dagegen aber
1. wurde zu keiner Zeit die zur Verfügung stehende Testkapazität erreicht
und
2. wurde bezüglich der Abstrichuntersuchungen auf eine recht große Vergleichsgruppe (4.600 Menschen, s.o.), anhand der normalerweise auf die Verbreitung der Grippe in der Bevölkerung hochgerechnet wird, nur zu einem statistisch nicht mehr verwertbaren Teil zugegriffen. 
Versteht das jemand? 
Der BR-Wissenschaftler Häuser »widerlegt« die Aussagen von Prof. Bhakdi innerhalb weniger Minuten, u.a. unter Hinweis auf »die vielen Toten«
Die vielen Toten wurden allerdings bis Anfang April auf Anraten des RKI nicht obduziert!
Erst als dies öffentlich wurde forderten der Bundesverband Deutscher Pathologen (BDP) wie auch die Deutsche Gesellschaft für Pathologie (DGP) sowohl in einem Schreiben an das RKI wie auch in einer Presseerklärung, möglichst viele Corona-Tote zu obduzieren:
- Pressemitteilung: An Corona Verstorbene sollten obduziert werden (DGP, 07.04.2020)
Ich wette, in den obigen ILI-Kurven stellen sich auch Covid-19-Verläufe dar!

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