Mittwoch, 6. Mai 2020

Hypnosetag 97: Aneinander-vorbei-Reden, Desorientierung und Überdruß


Corona bedeutet im poetischen Sinne Krone, Kranz, verstanden als Auszeichnung, als Schmuck. Im gesellschaftlichen Sinne bedeutet Corona Versammlung und im militärischen Verständnis versteht man unter Corona eine Einschließungslinie. Nimmt man diese doch sehr verschiedenen Bedeutungen zum Ausgangspunkt, hat man schon eine gute Basis, um das Thema vielseitig anzugehen.

Der Kapitalismus ist der Wirt, COVID-19 nur (s)ein Gast.

Man kann nach über vier Wochen Pandemie-Erfahrung nicht behaupten, es gäbe zu wenig Informationen über das, was es mit dem Virus COVID-19 auf sich hat, wie man sich schützen kann, was mit der Bekämpfung der Pandemie wenig bis gar nichts zu tun hat. Auch der mancherorts erhobene Vorwurf, es gäbe zu wenig Gegenstimmen zur offiziellen Linie, ist nicht haltbar, da immer mehr Menschen den öffentlich-rechtlich-privaten Mediensektor schon lange nicht mehr als die einzige Informationsquelle nutzen.

Dennoch formieren sich in diesem Meinungskampf scheinbar zwei Lager, die im Großen und Ganzen die Konfliktlinien kondensieren: Es gehe um Drosten versus Wodarg. Prof. Drosten, Institutsdirektor der Charité in Berlin, steht für die offizielle Linie der Bundesregierung. Dr. Wodarg steht für eine regierungskritische Haltung und betont dabei, dass viel zu oft „Sekundärinteressen aus Wirtschaft und/oder Politik“ im Spiel sind. Der folgende Beitrag möchte diese Spielfeldmarkierungen ignorieren.

Wahrscheinlich geht es vielen so: Man blickt nicht mehr durch, je mehr Meinungen, Standpunkte, Blickwinkel dazukommen. Vor lauter Wald sieht man überall nur noch Bäume und verliert den Überblick … und den (roten) Faden. Nicht wenige steigen aus, wollen nichts mehr hören, sind aber auch der „Streitkultur“, dem aneinander vorbei Reden, überdrüssig.

mehr:
- Einige Überlegungen zu Corona und den „Nebenwirkungen“ (Wolf Wetzel, NachDenkSeiten, 06.05.2020)
siehe auch:
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