Gunnar Kaiser
Am 08.05.2020 veröffentlicht
Am 08.05.2020 veröffentlicht
Wie soll die neue Normalität nach Corona denn aussehen?
Ich stelle fünf Gesellschaftsutopien verschiedenster Couleur vor.
Quelle:
Tagesthemen vom 6. 5. 2020 www.youtube.com/watch?v=16m0mpfQYQc
Aufruf in Le Monde: https://www.lemonde.fr/idees/article/...
xIch stelle fünf Gesellschaftsutopien verschiedenster Couleur vor.
Quelle:
Tagesthemen vom 6. 5. 2020 www.youtube.com/watch?v=16m0mpfQYQc
Aufruf in Le Monde: https://www.lemonde.fr/idees/article/...
siehe auch:
Ihr Fokus: Nachrichtensendungen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen – ob Tageschau oder Panorama, sie nehmen verschiedene Formate unter die Lupe. Ihre Kritik: Einseitige, unausgewogene, tendenziöse, manipulative, desinformative Berichterstattung – wichtige Ereignisse werden weggelassen, andere falsch dargestellt oder durch die Nutzung bestimmter Begriffen schon eine Deutung nahegelegt. Ihr Mittel: Öffentliche Programmbeschwerden – eine im Rundfunkstaatsvertrag festgelegte formelle Beschwerdemöglichkeit.
Dafür arbeiten sie sechs bis acht Stunden, manchmal auch zehn Stunden am Tag. Möglich ist das für Klinkhammer und Bräutigam, da sie beide Rentner sind. Als Maren Müller den Verein startete ging sie gerade keiner Erwerbsarbeit nach. Die 50 ordentlichen Mitglieder des Vereins blieben „leider sehr passiv“, sie machte die Hauptarbeit. Seit ihrem neuen Job kann sie das Arbeitspensum für Blog und Verein kaum mehr leisten. Die Aufgaben von Müller, Klinkhammer und Bräutigam bestehen darin, Sendungen anzusehen, danach weitere Quellen zu recherchieren und darüber zu schreiben. Sie verfassen Programmbeschwerden, mittlerweile haben sie über 400 eingereicht. Bisher wurden alle abgelehnt. Auch auf die Ablehnungen antworten sie wieder.
Ihre Artikel veröffentlichen sie auf dem Blog der Publikumskonferenz, Klinkhammer und Bräutigam haben bedienen außerdem monatlich ihre Kolumne „Wunderlampe“ bei Rubikon. Manche ihrer Texte landen auf den Nachdenkseiten, andere werden bei RT Deutschland veröffentlicht. Mit dem russischen Sender in Verbindung zu stehen, macht Klinkhammer nichts aus. Er sagt, er würde seine Texte auch bei der Bild Zeitung veröffentlichen, wenn sie das wöllte. Wichtiger als die Plattform ist ihm, dass ihre Artikel viele Menschen erreichen. Daher auch die Sprache: Bräutigam werden oft seine derben oder harschen Formulierungen vorgeworfen. Er findet, man solle die Sachen sagen, wie sie sind. Außerdem würden eben viele Menschen so eine Sprache sprechen und nur wenn man diese vielen Menschen erreiche, könne sich überhaupt etwas ändern.
Ändert sich denn etwas? Der Eindruck der drei Medienkritiker_innen ist, dass die öffentliche-rechtlichen Nachrichtensendungen „immer schlimmer, immer dreister“ werden. Sie glauben, dass sie zu dritt „nicht gewinnen können“, haben nicht die Erwartungen, dass ihre Programmbeschwerden wirklich etwas am Programm ändern. Sie verstehen ihre Arbeit als Aufklärung. Sie schreiben für die Netzöffentlichkeit, für das interessierte Publikum – immerhin, bis zu 30.000 Menschen klicken ihre Artikel an. Müller meint, man könne zwar nichts Großes ausrichten, aber immerhin stören – wie eine Mücke im Schlafzimmer! Immerhin: Einmal musste Thomas Roth sich aufgrund einer Programmbeschwerde öffentlich entschuldigen.
Auch innerhalb der Öffentlich-Rechtlichen rumort es. Einige Mitarbeiter_innen freuen sich über die Programmbeschwerden ihrer ehemaligen Kollegen. Mittlerweile arbeiten die meisten Journalist_innen als Freie und in solch prekären Verhältnisse wage es keiner mehr, sich selbst kritisch zu äußern. In früheren Zeiten sei das noch gegangen, als Festangestellte konnte man interne Kritik äußern.ein eindrucksvolles Beispiel, was sich Nachrichtensprecher im Öffentlich-Rechtlichen inzwischen erlauben können:
[Sevda Can Arslan, Die Mücke im Schlafzimmer – Kritik am öffentlich-rechtlichen Rundfunk aus der Zivilgesellschaft, Media Future Lab, 21.06.2020]
Uli Gellermann: Ab heute wird zurückgeschossen - ZDF beginnt 3. Weltkrieg {13:54}
weltnetzTV
Am 09.04.2019 veröffentlicht
Am 09.04.2019 veröffentlicht
Am 4. April 2019 hat Claus Kleber im ZDF heute-journal den 3. Weltkrieg ausgerufen. In seiner Ansprache schockte er die Zuschauer mit den Worten:
„Guten Abend, zu Wasser und zu Luft sind heute Nacht amerikanische, deutsche und andere europäische Verbündete unterwegs nach Estland, um die russischen Verbände zurückzuschlagen, die sich dort wie vor einigen Jahren auf der Krim festgesetzt haben.“
Erst nach einer Kunstpause löste Kleber das Horrorszenario auf und erklärte, es handele sich „nur [um] eine Vision. Aber eine realistische“. Anlass für diesen Tiefpunkt des öffentlichen-rechtlichen Rundfunks war der 70. Jahrestag der NATO-Gründung. Claus Kleber wollte offensichtlich für die NATO werben und die Zuschauer eindringlich von der Notwendigkeit des (Angriffs-)Bündnisses überzeugen. Somit erfand er einen Feldzug deutscher Soldaten zusammen mit der NATO gegen Russland.
weltnetz.tv sprach mit Uli Gellermann (Journalist und Filmemacher) über diese geschmacklose Entgleisung sowie Verletzung der journalistischen Standards im öffentlich-rechtlichen Fernsehen und warum sie in den deutschen Medien totgeschwiegen wird.
„Guten Abend, zu Wasser und zu Luft sind heute Nacht amerikanische, deutsche und andere europäische Verbündete unterwegs nach Estland, um die russischen Verbände zurückzuschlagen, die sich dort wie vor einigen Jahren auf der Krim festgesetzt haben.“
Erst nach einer Kunstpause löste Kleber das Horrorszenario auf und erklärte, es handele sich „nur [um] eine Vision. Aber eine realistische“. Anlass für diesen Tiefpunkt des öffentlichen-rechtlichen Rundfunks war der 70. Jahrestag der NATO-Gründung. Claus Kleber wollte offensichtlich für die NATO werben und die Zuschauer eindringlich von der Notwendigkeit des (Angriffs-)Bündnisses überzeugen. Somit erfand er einen Feldzug deutscher Soldaten zusammen mit der NATO gegen Russland.
weltnetz.tv sprach mit Uli Gellermann (Journalist und Filmemacher) über diese geschmacklose Entgleisung sowie Verletzung der journalistischen Standards im öffentlich-rechtlichen Fernsehen und warum sie in den deutschen Medien totgeschwiegen wird.
- Endlich: Die Gniffke-Truppe wird von Bräutigam und Klinkhammer ordentlich abgewatscht (Post, 19.05.2018)
- Tagesschau 1944-2014: 70 Jahre antirussische Hetze (Propagandaschau, 05.05.2014)
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