Bei einer Studie in Österreich waren bei einem Drittel der ehemals Infizierten keine Antikörper nachweisbar
Das niederösterreichische Reichenau an der Rax ist ein Kurort mit gut 2.500 Einwohnern. Mit 70 Covid-19-Erkrankten und etwa 260 Quarantäneanordnungen war er – gemessen an dieser Einwohnerzahl – im Frühjahr einer der am schlimmsten von der Sars-CoV-2-Pandemie betroffenen Orte. Deshalb führte man hier im Sommer eine Sars-CoV-2-Antikörperstudie mit 1.824 Teilnehmern durch, deren Ergebnisse die niederösterreichische Landessanitätsdirektorin Irmgard Lechner gestern in St. Pölten vorstellte – und zwar an der freien Luft, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren.
Zusammenhang mit Verlaufsschwere?
Ein sehr bemerkenswertes Ergebnis ist, dass unter den 49 Teilnehmern, die vor Beginn der Studie Sars-CoV-2-positiv getestet wurden, lediglich 35 in nachweisbarer Menge Antikörper im Blut hatten. Beim restlichen Drittel der Positivgetesteten war das nicht der Fall. Woran das liegen könnte, darauf deutet eine statistische Auffälligkeit hin: Die ehemals Infizierten ohne Antikörper kommen nämlich aus der Gruppe der 15- bis 40-Jährigen. Für Lechner drängt sich hier der Verdacht eines Zusammenhangs mit den häufiger nicht sehr schweren oder gar nicht spürbaren Symptomen bei jüngeren Menschen auf. Unter den Personen, die vorher Sars-CoV-2-positiv getestet wurden, hatten zwölf Prozent keine Symptome bemerkt – aber unter denen ohne Antikörpernachweis 65.
Ein weiteres Ergebnis, das Lechner ebenfalls als überraschend wertet, ist die Erkenntnis, dass die vorher auf 2,8 Prozent der Einwohner hochgerechnete Durchseuchungsrate in Wirklichkeit bei etwa sechseinhalb Prozent liegt. Über die Hälfte davon spürte die Infektion gar nicht. Der Landessanitätsdirektorin zufolge hätte die damals von ihren Kritikern geforderte Komplettquarantäne für die Ortschaft bei so ein er Durchseuchungsrate "keinen Sinn gemacht" (sic), weshalb sich die Ermittlung konkreter Kontaktpersonen und die begrenzten Quarantänen im Nachhinein als richtig erwiesen hätten.
Müdigkeit
Weniger überraschend waren die von der niederösterreichischen Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig geschilderten Erkenntnisse zu den Symptomen. Dass sich die Krankheit besonders häufig in Form von Geschmacks- und Geruchssinnesverlust, Husten, Fieber und Müdigkeit äußert, war bereits vorher bekannt. Für die SPÖ-Politikerin ist diese Information aber trotzdem wichtig, weil sie damit Eltern beruhigen will, die sich wegen Schnupfensymptomen ihrer Schulkinder sorgen. Bei einer laufenden Nase ohne Fieber könne man davon ausgehen, dass es sich nicht um Covid-19 handelt. In die Schule schicken sollte man Kinder aber auch dann nicht, wenn sie bloß einen Katarrh haben, wie Lechner einwarf.
Die Müdigkeit, die auch in Reichenau an der Rax zu den häufigen Symptomen einer Sars-CoV-2-Ansteckung gehörte, hält einer anderen neuen Studie nach recht lange an. Einem Forscherteam um Liam Townsend vom Dubliner Trinity College nach sind es bei der Hälfte der Infizierten mehrere Wochen. Mehr dazu will Townsend auf einer medizinischen Konferenz vom 23. bis zum 25. September verraten, die wegen der Pandemie nicht als Präsenz-, sondern als Videotreffen stattfinden wird.
Das niederösterreichische Reichenau an der Rax ist ein Kurort mit gut 2.500 Einwohnern. Mit 70 Covid-19-Erkrankten und etwa 260 Quarantäneanordnungen war er – gemessen an dieser Einwohnerzahl – im Frühjahr einer der am schlimmsten von der Sars-CoV-2-Pandemie betroffenen Orte. Deshalb führte man hier im Sommer eine Sars-CoV-2-Antikörperstudie mit 1.824 Teilnehmern durch, deren Ergebnisse die niederösterreichische Landessanitätsdirektorin Irmgard Lechner gestern in St. Pölten vorstellte – und zwar an der freien Luft, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren.
Zusammenhang mit Verlaufsschwere?
Ein sehr bemerkenswertes Ergebnis ist, dass unter den 49 Teilnehmern, die vor Beginn der Studie Sars-CoV-2-positiv getestet wurden, lediglich 35 in nachweisbarer Menge Antikörper im Blut hatten. Beim restlichen Drittel der Positivgetesteten war das nicht der Fall. Woran das liegen könnte, darauf deutet eine statistische Auffälligkeit hin: Die ehemals Infizierten ohne Antikörper kommen nämlich aus der Gruppe der 15- bis 40-Jährigen. Für Lechner drängt sich hier der Verdacht eines Zusammenhangs mit den häufiger nicht sehr schweren oder gar nicht spürbaren Symptomen bei jüngeren Menschen auf. Unter den Personen, die vorher Sars-CoV-2-positiv getestet wurden, hatten zwölf Prozent keine Symptome bemerkt – aber unter denen ohne Antikörpernachweis 65.
Ein weiteres Ergebnis, das Lechner ebenfalls als überraschend wertet, ist die Erkenntnis, dass die vorher auf 2,8 Prozent der Einwohner hochgerechnete Durchseuchungsrate in Wirklichkeit bei etwa sechseinhalb Prozent liegt. Über die Hälfte davon spürte die Infektion gar nicht. Der Landessanitätsdirektorin zufolge hätte die damals von ihren Kritikern geforderte Komplettquarantäne für die Ortschaft bei so ein er Durchseuchungsrate "keinen Sinn gemacht" (sic), weshalb sich die Ermittlung konkreter Kontaktpersonen und die begrenzten Quarantänen im Nachhinein als richtig erwiesen hätten.
Müdigkeit
Weniger überraschend waren die von der niederösterreichischen Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig geschilderten Erkenntnisse zu den Symptomen. Dass sich die Krankheit besonders häufig in Form von Geschmacks- und Geruchssinnesverlust, Husten, Fieber und Müdigkeit äußert, war bereits vorher bekannt. Für die SPÖ-Politikerin ist diese Information aber trotzdem wichtig, weil sie damit Eltern beruhigen will, die sich wegen Schnupfensymptomen ihrer Schulkinder sorgen. Bei einer laufenden Nase ohne Fieber könne man davon ausgehen, dass es sich nicht um Covid-19 handelt. In die Schule schicken sollte man Kinder aber auch dann nicht, wenn sie bloß einen Katarrh haben, wie Lechner einwarf.
Die Müdigkeit, die auch in Reichenau an der Rax zu den häufigen Symptomen einer Sars-CoV-2-Ansteckung gehörte, hält einer anderen neuen Studie nach recht lange an. Einem Forscherteam um Liam Townsend vom Dubliner Trinity College nach sind es bei der Hälfte der Infizierten mehrere Wochen. Mehr dazu will Townsend auf einer medizinischen Konferenz vom 23. bis zum 25. September verraten, die wegen der Pandemie nicht als Präsenz-, sondern als Videotreffen stattfinden wird.
mehr:
- Sars-CoV-2: "sehr überraschende" Erkenntnisse (Peter Mühlbauer, Telepolis, 22.09.2020)
siehe auch:
- Das Gepräch: Prof. Sucharit Bhakdi (Waldemar Dubowski, wieder-verstand2020.de, 20.06.2020)
mein Kommentar:
»Man« führte eine Studie mit 1.824 Teilnehmern durch.
Von 49 Teilnehmern, die vor der Studie SARS-CoV-2-positiv getestet worden waren fand man nur bei 35 nachweisbare Mengen an Antikörpern.
Dumme Frage:
Wieso sucht man bei positiv Getesteten Antikörper?
Das macht doch nur Sinn, wenn die Leute erkrankt waren!
Wie, wenn ein signifikanter Prozentsatz der positiv Getesteten gar nicht erkrankt ist?
Blabla, Blabla, Blabla, Blabla, Blabla, Blabla…
Russland bringt als erstes Land weltweit ein Vakzin gegen Sars-CoV-2 auf den Markt. Staatspräsident Putin ist von dem Produkt derart überzeugt, dass er den UN-Mitarbeitern eine kostenlose Verabreichung verspricht. Der Kremlchef nutzt die virtuelle Bühne in New York für versöhnliche Worte.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat bei den Vereinten Nationen für den ersten Impfstoff seines Landes gegen das Coronavirus geworben. Russland sei bereit, kostenlos alle UN-Mitarbeiter mit dem Vakzin impfen zu lassen, sagte Putin in einer bei der Generalversammlung in New York gezeigten Videoansprache. Russland sei es als erstem Land der Welt gelungen, einen Impfstoff zu registrieren, betonte Putin.
Der Kremlchef schlug auch eine Online-Konferenz auf höchster Staatsebene für Länder vor, die an einer Zusammenarbeit bei der Entwicklung eines Impfstoffs interessiert seien. "Wir sind bereit, unsere Erfahrungen zu teilen und mit allen Staaten und internationalen Instanzen bei der Entwicklung von Corona-Impfstoffen zusammenzuarbeiten." Die Weltgesundheitsbehörde WHO solle gestärkt werden.
[Putin empfiehlt UN russischen Impfstoff, n-tv, 22.09.2020]
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