Dienstag, 1. Mai 2012

2. Jahrhundert v. Chr.: Die Reformen der Gracchen im Römischen Reich

Kampf um den »ager publicus« 

»Cornelia, die Mutter der Gracchen«
Gemälde von Philipp Friedrich Hetsch, 1794

Infolge des Zweiten Punischen Kriegs (218-201 v. Chr.) geriet die römische Gesellschaft in eine Krise. Die Kleinbauern mussten Kriegsdienst leisten, viele Felder lagen lange brach, was die Bauern ruinierte. Nutznießer der Situation waren die römischen Eliten, die durch den Handel und Investitionen in landwirtschaftliche Betriebe reich wurden. Größere Ländereien entstanden auf Kosten des »agerpublicus« (staatliches Land), der eigentlich den Bauern Roms zustand. Diese Entwicklung gipfelte in einem politischen Kampf im Senat.

Zur Gesundung des Kleinbauerntums, also zur Wiederherstellung der Heereskraft Roms, ließ Volkstribun Tiberius Sempronius Gracchus um 133 v. Chr. Land aus dem Gemeinde- und Großgrundbesitz an Proletarier verteilen. Der Adel missachtete das Ackergesetz jedoch oder umging es. Seine Reformbemühungen bezahlte Gracchus mit dem Leben: Er wurde von seinen Gegnern auf dem Marsfeld ermordet. Zehn Jahre später versuchte sein Bruder, Volkstribun Gaius SemproniusGracchus, sich erneut an einer Land- und Sozialreform, aber auch er fand keine Mehrheit im Senat und wurde ebenfalls ermordet.

 ager publicus 
• ursprünglich das Gemeindeland Roms
• später Land im Staatsbesitz
• die versuchte Privatisierung führte zu scharfen Konflikten
aus Brockhaus – Abenteuer Geschichte 2012

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