Freitag, 12. September 2014

Die „SZ“ schließt ihre Kommentarfunktion

Frontalunterricht Die Süddeutsche Zeitung will in Zukunft auf ihrem Online-Angebot „direkter“ kommunizieren. Für den Leser heißt das: nur gucken, nicht anfassen 

Direkter, konzentrierter, besser moderiert“ – mit diesen Worten kündigt die Süddeutsche Zeitung ihre Antwort auf die Gretchenfrage des Journalismus in Deutschland an: Wie soll man im Internet mit dem Leser umgehen, diesem mystischen Wesen, ohne den es gar nicht, mit dem es eben aber auch nicht so recht gehen will?

Die Antwort der Süddeutschen Zeitung lautet: Unter normalen Artikeln darf nicht mehr kommentiert werden. Dies werde in Zukunft nur noch in den sozialen Netzen geschehen. „Direkter“ meint für die SZ also vor allem eines: Nicht mehr im Sichtfeld der Autoren und am besten so weit weg von der Webseite wie möglich. Dazu gibt es täglich zwei bis drei – bislang schwer aufzufindende – Diskussionen auf sueddeutsche.de selbst, in denen sich ein "SZ-Debattenteam" um die Meinungen der Leser kümmert.

Erörtert werden dort Fragen wie: „Das erste deutsche Demenzdorf – weggesperrte Patienten oder gutes Konzept?“, „Sind Ex-Fußballprofis die besseren TV-Experten?“ oder „Sollten Städte fahrradfreundlicher werden?“ Das Resultat: zwischen einem und 20 Kommentaren. „Konzentrierter und besser moderiert“, schreibt die SZ. Man könnte es auch betreutes Schreiben nennen.
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- Die „SZ“ schließt ihre Kommentarfunktion (der Freitag, 12.09.2014)

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