Samstag, 18. Oktober 2014

Attac – Gemeinnützigkeit weg: "Zu politisch"

Attac Das globalisierungskritische Netzwerk Attac feierte 2010 Zehnjähriges. Nun entzieht das zuständige Finanzamt Attac die Gemeinnützigkeit. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt

Vor wenigen Jahren noch schnappatmete ich heftig, wenn mich etwas im Fernsehen - einer Talkshow etwa – aufregte. Das tat meinem Bluthochdruck nicht gut. Zwar nehme ich seit Jahren eine blutdrucksenkende Pille ein. Aber man muss es ja nun nicht herausfordern, oder? Inzwischen treten einem ja beinahe täglich – manchmal gar stündlich – empörende Ereignisse und Politiker- oder Wirtschaftslobbyisten-Statements, die an Dümmlichkeit oder bodenloser Frechheit – oder beidem – nicht zu überbieten sind, entgegen, so dass man sich in einer Art Dauerempörungszustand befindet. Der großartige Stéphane Hessel, inzwischen leider verstorben, reichte uns ja vor Jahren nicht umsonst seine Manifest „Empört euch!“. Der Mann hatte längst bemerkt, was in unserer Zeit so alles schiefläuft.

mehr:
- Gemeinnützigkeit weg: "Zu politisch" (der Freitag, Nutzerbeitrag, 17.10.2014)

- Attac verliert Gemeinnützigkeit (Die freie Welt, 17.10.2014)
Das Finanzamt hat Attac die Gemeinnützigkeit aberkannt. Dies ist ein herber Schlag für die Globalisierungskritiker. Die Spenden dürften einbrechen. Große Rücklagen hat der Verein nicht.

mein Kommentar: Kopfschüttel… Freiheit und Demokratie… Wir sind die Guten!

dazu paßt:
- Zur Kenntlichkeit entstellt (Felix Werdermann, der Freitag, 11.02.2014)
Das Chlorhühnchen fehlt, bemängelt der ältere Herr im weißen Mantel. „Der Bundesadler soll ja durch das Chlorhühnchen ersetzt werden.“ Das Chlorhühnchen ist zum Symbol geworden für den Protest gegen das europäisch-amerikanische Freihandelsabkommen TTIP und der ältere Herr Teil einer satirischen Pro-TTIP-Demo. Wird hierzulande bald alles zugelassen, was in den USA erlaubt ist, nur weil das sonst ein Handelshemmnis wäre? Bekommen wir Europäer bald Chlorhühnchen auf den Teller? Die Angst ist groß, am vergangenen Wochenende gingen Tausende gegen das Freihandelsabkommen auf die Straße.

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