In rund zehn Prozent der deutschen Haushalte hat der Mann seine Funktion als Familienversorger verloren. Ob damit aber die Geschlechterrollen eine neue Ausprägung erfahren, hängt laut den Ergebnissen der Studie "Wenn der Mann kein Ernährer mehr ist" von Cornelia Koppetsch und Sarah Speck von den Milieus ab, in denen die Paare agieren.
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- Wenn der Mann kein Ernährer mehr ist (Interview mit Reinhard Jellen, Telepolis, 03.11.2015)
Cornelia Koppetsch: Zu dem Thema Sexualität können wir kaum etwas sagen, weil es hier unglaublich schwierig ist, auskunftswillige Paare zu finden. Wir haben drei Paare aus dem akademisch-bürgerlichen Milieu befragt und hier war es so, dass sich die Frauen gewünscht hätten, dass der Mann verstärkt die sexuelle Initiative ergreift, der Mann aber eher lustlos war.
Werden die Männer in dieser Situation einfach depressiv, drückt sich darin eine Art von Missgunst aus, oder ist diese Distanzierung einem Faule-Kater-Syndrom zuzurechnen?
Cornelia Koppetsch: Das ist schwer zu sagen, aber ich denke, sie spielen der Frau zurück: Wenn sie schon ansonsten überall die Initiative ergreift, dann soll sie es bitte auch hier tun. Hier wollen die Frauen wieder das klassische Rollenspiel in Form eines Märchenprinzen haben, der sie wach küsst. Sie wollen also das Dornröschen sein, während sie aber in allen anderen Belangen die Hosen anhaben. Hier machen die Männer nicht mit.
Rächen sich die Männer also für den Subjektstatus, den jetzt die Frau besitzt?
Cornelia Koppetsch: Sie versuchen zumindest, ihn nicht noch weiter zu steigern. Wenn die Frau schon so emanzipiert sein will, dann soll sie es auch im Bett sein. Das ist die Botschaft die Männer.
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