Mittwoch, 15. Juni 2016

Großbritannien baut neue Atomsprengköpfe

Auch die Finanzierung von neuen Atom-U-Booten ist umstritten, Zahlen legt die Regierung lieber mal nicht vor
Die Debatte um die Modernisierung der britischen Atom-U-Boote ist noch nicht zu Ende, da kommt ans Licht, dass der Bau neuer Atomsprengköpfe schon begonnen hat. Wie der Nuclear Information Service (NIS) berichtet, arbeitet die nationale Atomwaffenfabrik, das Atomic Weapons Establishment (AWE) in Berkshire, längst daran, die aktuellen Trident-Atomsprengköpfe zu "Mark 4A"-Sprengköpfen aufzurüsten. Diese sollen präziser und zerstörerischer sein, heißt es in dem Bericht.

85 Millionen Pfund seien dafür bereits ausgegeben worden. Die Arbeit an den Sprengköpfen sei eine britisch-amerikanische Kooperation, so der NIS. Neue Sprengköpfe seien in den Sandia National Laboratories in den USA getestet worden. Durch die Modernisierung könnten die Sprengköpfe bis Mitte des Jahrhunderts einsatzbereit bleiben.

mehr:
- Großbritannien baut neue Atomsprengköpfe (Dirk Eckert, Telepolis, 13.06.2016)
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Sipri-Bericht über Atomwaffen Modernisierung statt schneller Abrüstung 13.06.2016 [9:07]

Veröffentlicht am 13.06.2016
Sipri-Bericht über Atomwaffen Modernisierung statt schneller Abrüstung 13.06.2016

Allein die USA geben laut Friedensforschungsinstitut Sipri Hunderte Milliarden Dollar für die Modernisierung ihrer Atomsprengköpfe aus. Zusammen mit Russland besitzen die USA nahezu alle Atomwaffen weltweit. Bei einem anderen Bericht über Waffenexporte liegt Deutschland weit vorn.

Die USA und Russland besitzen aktuell zusammen 93 Prozent aller Nuklearwaffen weltweit. Das geht aus einem Bericht des Friedensforschungsinstituts Sipri hervor. Beide Ländern reduzieren demnach ihre Atomwaffenarsenale seit Beginn der 1990er-Jahre zwar kontinuierlich, jedoch nur sehr langsam.

Zugleich investierten sowohl die USA als auch Russland große Summen in die Modernisierung ihrer Atomstreitkräfte, heißt es in dem Sipri-Bericht. So wollten die USA zwischen 2015 und 2024 insgesamt 348 Milliarden Dollar für den Erhalt und die Modernisierung ihrer Atomwaffen ausgeben. Schätzungen gehen sogar von einer Billion Dollar in den nächsten 30 Jahren aus.
7000 Sprengköpfe in den USA

"Der von der Obama-Regierung vorgelegte ehrgeizige US-Modernisierungsplan steht in krassem Gegensatz zu Präsident Barack Obamas Versprechen, die Zahl der Nuklearwaffen zu verringern und zu der Rolle, die sie in der nationalen Sicherheitsstrategie der USA spielen", sagte der Co-Autor des Sipri-Jahrbuchs, Hans Kristensen. Die USA verfügen laut Sipri aktuell über insgesamt etwa 7000 Atomsprengköpfe, Russland über 7290.

Alle neun Atomwaffenstaaten - darunter neben USA und Russland auch Großbritannien, Frankreich, China, Indien, Pakistan, Israel und Nordkorea - kommen zusammen auf 15.395 Sprengköpfe. Davon sind rund 4100 laut Sipri einsatzbereit. Alle genannten Staaten haben dem Bericht zufolge damit begonnen, neue Raketensysteme zu entwickeln oder ihre Absicht dazu bekundet.
Deutschland drittgrößter Waffenexporteur

Ein Bericht des Branchendienstes "Jane's" untersuchte die Waffenexporte des vergangenen Jahres. Dabei kam heraus, dass Deutschland der drittgrößte Waffenexporteur hinter den USA und Russland war. Wie der jährliche Rüstungsbericht feststellt, verkauften deutsche Unternehmen 2015 Rüstungsgüter im Wert von rund 4,78 Milliarden US-Dollar ins Ausland - Kleinwaffen und Munition nicht mitgerechnet. Die Rüstungsgüter gingen zu etwas weniger als ein Drittel in den Krisengürtel Nahost-Nordafrika. Wichtigster Abnehmer in dieser Region war im vergangenen Jahr Saudi-Arabien, gefolgt von Algerien, Ägypten und Katar.

Laut "Jane's" werden die Lieferungen nach Nordafrika und Nahost 2018 sogar 40 Prozent der deutschen Rüstungsexporte ausmachen. Danach fällt der Anteil voraussichtlich wieder ab, auf 28 Prozent.

Diesen Bericht habe ich von der tagesschau.de website hier der Linkz zum Beitrag: https://www.tagesschau.de/ausland/ato...
Bildquelle: dpa
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