Donnerstag, 2. Juni 2016

Heute vor 100 Jahren – 2. Juni 1916: Der Kampf um das Fort Vaux

Plötzlich am frühen Morgen des 1. Juni kurz nach 04.00 Uhr wurde das deutschen Feuer vorverlegt. Raynal forderte Sprerrfeuer an (das aber ausbleiben sollte) und befahl die Besetzung der Verteidigungsposten. Doch die deutschen Angreifer waren bereits am Fort angelangt und sogar schon in kleinen Trupps durch den nördlichen Graben bis auf die Werkoberfläche vorgedrungen. Die Verteidiger an den Infanterieausgängen wurden durch Handgranaten ins Innere der Hohlgänge zurückgetrieben. Einige französische Trupps verteidigen sich z.B. an einem Grabenstück nahe der östlichen Grabenwehr. Verbissen leistet man dort Widerstand, bald gegen alle Seiten, solange, bis die Verteidiger gefallen oder verwundet waren. Die östliche und die nördliche doppelte Grabenwehr wurden nun von den deutschen Angreifern attackiert. Erbittert und verbissen wurde um den Hilfseingang an der östlichen Grabenwehr gekämpft, die permanent mit Handgranaten angegriffen wurde. Die Verteidiger mussten die Grabenwehr räumen und sich in den Hohlgang zurückziehen.

Raynal wußte das die in jedem Fall Hohlgänge gesichert werden mußten. Barrikaden waren vorsorglich aufgestellt worden. Die Barrikade wurde verstärkt und die Artilleriebeobachtungsglocke besetzt.

Die Verteidigung der nördlichen doppelten Grabenwehr wurde von zwei Offizieren geleitet. Man war in der Lage, die Fortgräben zu bestreichen, konnte aber nichts gegen die deutschen Angreifer tun, die auf dem Dach saßen und dort versuchten, die Scharten zu bekämpfen. Überrascht wurden die Franzosen von dem Einsatz der Brandröhren, der jedoch keinen entscheidenden Durchbruch brachte. Die Franzosen bemerkten Säcke, die mit Handgranaten gefüllt vor die Scharten herunter gelassen wurden und dort explodierten. Dadurch wurden die Geschütze außer Gefecht gesetzt und die Verteidiger schwer erschüttert. Dann plötzlich außer Gefecht gesetzt und die Verteidiger schwer erschüttert. Dann plötzlich bemerken die deutschen Angreifer ein abgedecktes Loch in der Decke der Grabenwehr, das wahrscheinlich von einem 42-cm-Geschoß stammte, und warfen sofort Handgranaten hinunter. Die Grabenwehr war nun nicht mehr zu halten und so zogen sich die Verteidiger über die Treppe in den westlich Hohlgang zurück, wo sie eine Sperre errichten.

Gegen Nachmittag mussten die Franzosen einen Angriff gegen die Sperre im westlichen Hohlgang zurückschlagen, wobei die deutschen Angreifer in direkter Nähe eine Brustwehr errichten. Es kam zu verbalen Auseinandersetzungen, die mit Handgranatenduellen unterstützt werden. Das Fort war scheinbar abgeschnitten und Raynal entschloss sich, die ersten Brieftaube abzuschicken. Da man noch nicht die Probleme mit der Zisterne erkannt hatte, wurden nachts noch 1 Liter Wasser pro Mann ausgegeben, welches aber fast ungenießbar war. Es musste gefiltert werden. Der 3. Juni war bezüglich der Kampfhandlungen im Fort recht zurückhaltend, außer einigen Feuergefechten und Handgranatenduellen. Raynal versuchte, die Barrikaden in den Gängen verstärken zu lassen. Um Sandsäcke zu füllen, riss man den Gang an der westlich Casemate Bourges auf. Der Wasserstand in den Zisternen nahm rapide ab, so dass man nur noch 75 ml Wasser pro Mann ausgeben konnte.

Raynal entschloss sich, die zweite Brieftaube zu entsenden. Ein Angriff auf die östliche Sperre wurde abgewiesen . Die nervliche Belastung der Verteidiger war enorm und an Schlaf und Ruhe war nicht zu denken.

4.Juni. Der Einsatz von Flammenwerfern in beiden Hohlgängen bringt zwar keinen Durchbrüche, aber die Räume und Gänge sind voller Qualm. Handlüfter bringen keine Erleichterung. Der Durst wird dadurch noch schlimmer. Der Qualm verzieht sich langsam und es folgen kleinere Gefechte in und auf dem Fort. Gegen Abend bei der Wasserverteilung bemerkte man das kaum noch Wasser in der Zisterne vorhanden ist. Man meldet dies Raynal. Damit mußte die Wasserverteilung entfallen.

Raynal behält die Information für sich und weiß um die Moralische Brisanz. Er schickt zwei weitere Brieftauben und auch zwei Soldaten zum Fort Souville, deren Chancen gegen Null stehen, ....ein Todeskommando, doch sie kommen durch. Raynal muß handeln und befiehlt das alle entbehrlichen Soldaten sollen aus dem Fort müssen und sich zu den eigenen Linien durchschlagen sollen. Das schwere M.G.- und Artilleriefeuer fordert viele Verluste, nur wenige kommen durch, einige schaffen es zurück ins Fort.
5.Juni. Um 05.00 Uhr erfolgten weitere Angriffe der deutschen mit Brandröhren und geballten Ladungen gegen die westliche Casemate Bourges. Vom Hof erfolgt ein Angriff der deutschen gegen die Kehlgrabenwehr, der auch abgeschlagen wird. Die Barrikaden an der Wallstraße sowie die Steinsperre bleiben verloren. Gegen Mittag fällt die Latrine in deutsche Hand. Weiterer Angriff mit Flammenwerfern auf die westliche Casemate Bourges. Der Druck auf die Franzosen im Fort wächst weiter. Keiner ißt mehr was in der Atmosphäre von Fäkal Gestank, Verwesungsgeruch, Ausdünstungen, Gasen, Hitze und unbeschreiblichem Durst.

In der Nacht versuchen die Soldaten aus dem Fort sich zu den eigenen Linien durchzuschlagen um die Besatzung zu verringern. Die Aussichten für einen Entsatz- Angriff schwinden von Stunde zu Stunde.

6.Juni. Der französische Entsatz- Angriff scheitert auf ganzer Linie im gut liegend deutschen Abwehrfeuer. Im Fort hatte man von dem Angriff fast gar nichts bemerkt. Erneuter Angriff der deutschen auf die westliche Casemate Bourges. Es erfolgt zwar eine Sprengung, dennoch müssen sich die deutschen zurückziehen.Raynal meldet per Blinkstation das scheitern des Entsatz- Angriffs nach Fort Souville.

Die Kräfte der Besatzung sinken rapide, der Durst wird zur unerträgliche Qual. Einige Soldaten sind der Verzweiflung Nahe. Raynal hält in der Nacht eine Besprechung ab. Man entschließt sich bis zum Morgen abzuwarten. Eine Blinkantwort von Souville berichtet darüber das Raynal zum Ritter der Ehrenlegion ernannt worden ist, doch man kann die Nachricht im Fort Vaux nicht mehr empfangen.

7.Juni. Gegen 01.00 Uhr hört das französische Artilleriefeuer ab. Etwas später beauftragt Raynal den SLt. Fargues mit den Deutschen Kontakt aufzunehmen. In der westlichen Casemate Bourges versucht er mehrfach mit den deutschen Kontakt aufzunehmen, aber vergeblich. Nach 04.30 Uhr versucht es schließlich Adj. Benazet im westlich Hohlgang indem er eine weiße Fahne durch die Barrikade steckt. Das wird bemerkt und auf deutscher Seite wird man Aktiv. Man nimmt den Brief von Raynal der schließlich bei Hptm. Gillhausen landet.

Lt. Müller und zwei Unteroffiziere folgen dem französischen SLt. Roy, der sie erwartet. Im Hauptgefechtsgang steht ein Teil der Besatzung in Ehrenspalier. Raynal und Müller stellen sich vor und man wickelt die Übergabe ab. Raynal ist mit den Bedingungen einverstanden, so bleibt er bis zum Schluß und verläßt das Fort als letzter. Um 10.00 Uhr ist es soweit und Raynal tritt den Weg in die Gefangenschaft an. Er wird zuerst zum Kommandeur der 50. Inf.- Div. gebracht und später zum Kronprinzen. Auf französischer Seite erfährt man vom Fall des Forts erst durch den deutschen Heeresbericht.

mehr:
- Fort de Vaux. (Dillon) – 349 Über dem Meeresspiegel. Nordöstlich von Verdun. (douaumont.net)

FORT DE VAUX 1 [1:40]

Hochgeladen am 23.02.2008
Second documentaire de 28 minutes du magazine DVD "histoires du XXe Siècle" le premier magazine en video valorisant la mémoire combattante.

Après la chute du fort de Douaumont, en mars 1916, le fort de Vaux devient un enjeu majeur de la bataille de Verdun. Sa position géographique et son dispositif militaire en font un objectif stratégique de première importance. Au prix d'intenses combats, le fort résistera trois mois durant aux attaques massives des adversaires allemands.

Découvrez l'histoire d'un fort emblématique sur le périmètre de défense du front de Verdun. Mais plus encore, partagez dans ce film l'âpreté des combats et la dureté du quotidien de tous ces soldats…

Die Hölle von Verdun 1916 [43:03]

Veröffentlicht am 25.09.2012
Die Hölle von Verdun 1916

Der Name der französischen Festungsstadt Verdun wurde 1916 zum Menetekel für das Massensterben auf den Schlachtfeldern des 20. Jahrhunderts. Die hohen Militärs sprachen von einer "Blutpumpe", die Frontsoldaten nannten es die "Hölle von Verdun". Mehr als 700 000 Soldaten starben, wurden verwundet oder blieben vermisst, ohne dass sich der Frontverlauf wesentlich änderte.
Ein junger französischer Offizier hatte Glück im Unglück. Zwei Wochen nach Beginn der Kämpfe um Verdun wurde seine Einheit aufgerieben, doch er selbst war nur verwundet und geriet in deutsche Gefangenschaft. Sein Name: Charles de Gaulle. Der Mann, der 1944 als Sieger über die deutschen Besatzer durch Paris schritt, war knapp drei Jahrzehnte zuvor als Kriegsgefangener nach Deutschland gebracht worden. Mehrmals versuchte er auszubrechen. Das Bild, das sich De Gaulle von den Deutschen machte, erfuhr im Ersten Weltkrieg seine erste Prägung.

1 Weltkrieg - Alptraum Verdun - Reportage über den Alptraum Verdun [41.36]

Veröffentlicht am 17.05.2013
"In Verdun hat es nie aufgehört. Es gab jeden Tag Kämpfe, jeden Tag", erinnert sich der 106 Jahre alte französische Veteran Marcel Savonet. 
Verdun, dieser Name ist noch heute der Inbegriff für das Grauen des Ersten Weltkriegs. Die bittere Bilanz der Kämpfe, die sich über mehr als ein halbes Jahr hinziehen: 750.000 Tote und Verwundete, junge Soldaten, die von ihren Generälen in die erste Materialschlacht der Geschichte geschickt werden.
Als General Erich von Falkenhayn am 21. Februar 1916 den Festungsgürtel von Verdun in Lothringen mit 550.000 Soldaten und 1225 Geschützen angreift, will er den Gegner, die französische Armee, "ausbluten".
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