Donnerstag, 21. Juli 2016

"Dann können sie den Präsidentenpalast gleich mitverkaufen"

Lula da Silva, Brasiliens Ex-Präsident, rechnet im ZEIT-ONLINE-Gespräch mit seinen Widersachern ab. Vom Privatisieren hält er wenig, außer bei den Zukunftstechnologien.
Eine Tür quietscht, der Präsident tritt herein. – "Herr Präsident!" – "Alles klar?", antwortet Lula da Silva. Die raue Stimme, für die man ihn kennt. Fester Händedruck, Schlag auf die Schultern. "Herr Präsident, als wir 2009 unser letztes Interview hatten (mit Angela Köckritz in der ZEIT Nr. 48/2009) waren Sie der König der Welt." Er lacht kurz und kehlig auf.
ZEIT ONLINE: Sie waren damals stolz darauf, dass Ihnen der Doppelschlag gelungen war: Die Fußball-WM und die Olympischen Spiele würden nach Brasilien kommen. Ihr erfolgreicher Kampf gegen Hunger, Armut und Analphabetentum galt als Modell. Lula, Sie waren mal der Kerl schlechthin! Was ist passiert?

Lula da Silva: Ja, was ist passiert? Die Welt ist merkwürdig, oder? Schauen Sie mal beim Abriss eines Gebäudes zu. Da wird über viele Jahre etwas gebaut und dann kommt ein Typ mit Dynamit und zerstört alles in 30 Sekunden.

Tatsächlich: Die Welt des Lula da Silva ist in den vergangenen Wochen eingestürzt wie ein Haus. Als 2011 abtrat und nach acht Jahren den Präsidentenpalast in Brasília verließ, genoss er noch Zustimmungsraten von 80 Prozent im Volk. Er galt als der beste Präsident aller Zeiten: Der Metallarbeiter aus einfachen Verhältnissen, der feurige Arbeiterführer, der mit den ehrgeizigsten Sozialprogrammen der brasilianischen Geschichte den Hunger, das Analphabetentum und die Armut bekämpfte.

Jetzt kämpft er um sein politisches Erbe. Die Amtsnachfolgerin Dilma Rousseff, von da Silva persönlich ausgesucht, erwies sich als glücklos in der Politik. Sie zerstritt sich mit dem Großteil der Parlamentsmitglieder und wurde im Mai tumultartig abgesetzt – der Senat und der oberste Gerichtshof müssen noch endgültig über ihr Schicksal entscheiden, aber ein erzkonservativer Nachfolger regiert bereits in Brasília und verspricht eine harte Wende nach rechts.

Aber Lula? Statt über die Krise Brasiliens spricht er erst mal über die weite Welt.


mehr:
- Lula da Silva: "Dann können sie den Präsidentenpalast gleich mitverkaufen" (Thomas Fischermann im Interview mit Lula da Silva, ZON, 20.07.2016)

Lula da Silva: We will emerge from the crisis stronger - Talk to Al Jazeera [24:25]

Veröffentlicht am 11.06.2016
Luiz Inacio Lula da Silva, the impoverished son of illiterate farmers, rose to become not just the president of the world's seventh largest economy, but the man who catapulted Brazil onto the global stage as no one ever has.

US President Barrack Obama called him the world's most popular president. Newsweek, Le Monde and the Financial Times dubbed him the world's most influential president.
The former trade union leader who lost a finger working at a metal factory at age 14, is the only Brazilian president to never have gone to university. Yet, even his adversaries recognise that his political skills are unparalleled.

Elected in 2003, the leader of Brazil's left-wing Workers' Party, or PT, embraced both George Bush and Hugo Chavez, determined to assert Brazil's place in the Americas and beyond.

While he played by market rules during his two-term presidency, Lula catapulted tens of millions of impoverished Brazilians into the lower-middle and middle classes, through unprecedented social programmes that won him praise worldwide.

While corruption allegations dogged his party from the start, he left the presidency in 2010 with a historic 80 percent approval rating.

The trajectory of his chosen successor, his former cabinet chief, Dilma Rousseff, has been vastly different. Many said early on she didn't have the political skills of her predecessor.

She now faces an impeachment amid an unprecedented economic and political crisis.

Revelations of a billion-dollar corruption scheme in the state-owned oil company Petrobras while Lula was president, have eroded the legacy of the so-called "Teflon" leader. In March, police detained him for interrogation on suspicion of money laundering, just one of several corruption allegations against him.

Al Jazeera visited Luiz Inacio Lula da Silva at his Sao Paulo foundation, The Lula Institute, which focuses on social equality and economic development, furthering the policies he pursued during his presidency. Al Jazeera's Lucia Newman spoke to Lula about his own legal battles and his key role in trying to save Rousseff from impeachment.

More from Talk To Al Jazeera on:

YouTube - http://aje.io/ttajYT
Facebook - http://facebook.com/talktoaj
Twitter - http://twitter.com/talktoaljazeera
Website - http://www.aljazeera.com/talktojazeera/

Südamerikas Weg zur Souveränität // Doku [1:17:47]

Veröffentlicht am 19.07.2014
South of the Border ist ein Dokumentarfilm aus dem Jahr 2009 von Oliver Stone.

In Südamerika ist eine Revolution im Gange, aber die Welt weiss nichts davon. Oliver Stone macht sich auf den Weg in fünf verschiedene Länder um die sozialen und politischen Bewegungen als auch die falsche Wahrnehmung der Massenmedien zu erforschen. In ungezwungenen Gesprächen mit den Präsidenten Hogu Chavez (Venezuela) , Evo Morales (Bolivien), Lula Da Silva (Brasilien), Christina Kirchner (Argentinien), als auch Ihrem Ehemann und Ex Präsidenten Nesto Kirchner , Rafael Lugo (Paraguay), Rafael Correa (Equador) und Raul Castro (Kuba) bekommt Oliver Stone einen noch nie dagewesenen Zugang auf Informationen und wirft ein neues Licht auf die Geschehnisse und Veränderungen in der Region.

Doku: Russlands Weg zur Souveränität
http://youtu.be/niiz8N0BzSU

Auf der Suche nach der Wahrheit?
hier kann sich jeder auf deutsch Informieren!
http://de.ria.ru/politics/

Doku 2015 - Krieg in Europa!!! Bald auch bei uns? - Ukraine/Donbass 18+
https://youtu.be/KUsfbLKE2AM

Big American Show - Warum Du nichts Wert bist! // Doku 2015 // deutsch
https://youtu.be/juAi9PejXTY

DEUTSCHLAND BEREITET SICH ZUM KRIEG VOR?
https://youtu.be/gH8popwiw0I
Bitte weiter verbreiten!!!!!
x

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen