Der Brexit war nur das Symptom einer Krise, die jeden einzelnen Europäer ganz persönlich betrifft: Immer mehr Menschen fühlen sich von der Globalisierung überfordert. Wer jedoch denen folgt, die das Rad der Zeit zurückdrehen wollen, verkennt die Realität
Spätestens seit dem Brexit-Votum in Großbritannien scheint es offensichtlich zu sein. Europa und seine demokratisch verfassten Gesellschaften befinden sich in einer Krise. Nicht in einer Finanz- oder einer Flüchtlingskrise, wie in den letzten Jahren immer wieder zu hören oder zu lesen war. Nein! Der Patient Europa ist mit einer viel grundlegenderen Problematik konfrontiert. Denn Europa befindet sich in einer Identitätskrise.
Das verdeutlich der Aufschwung rechtsideologischer Gruppen wie der „Identitären Bewegung“ in einigen europäischen Ländern oder der europaweite Einzug rechtspopulistischer und rechtsextremer Parteien in Landtags- und Landesparlamente bis hin zur Übernahme von Regierungsverantwortlichkeit wie in Polen oder Ungarn. Aber auch die Dominanz, die rechtsnationale und rechtsextreme Positionen inzwischen in der Öffentlichkeit und den Medien durch die Methode wiederholter moralischer Grenzüberschreitungen einnehmen.
Worin liegt der Erfolg der Populisten begründet?
Sei es die Infragestellung demokratischer Wertmodelle oder die offene Propagierung eines rassistischen und fremdenfeindlichen Menschenbildes, einer nationalen Abschottungsphantasie oder die Beschwörung eines gesellschaftlichen Rückschwunges: Die Verachtung gegenüber den zentralen Werten der demokratischen Gesellschaften wird offen und unverhohlen proklamiert.
Wie lässt sich die Rückkehr solcher extremen Positionen in die Mitte von immer mehr europäischen Gesellschaften erklären? Wie kann es sein, dass ausgerechnet solch ein rückwärtsgewandtes Menschenbild die scheinbare Identitätsvakanz von uns modernen Individuen zu füllen vermag? Worin liegt das Erfolgsrezept der geistigen rechten Brandstifter begründet? Ein Blick in die Identitätstheorie von Jean-Claude Kaufmann kann bei der Suche nach Antworten helfen.
mehr:
- Die Rückkehr der Rechten – Europa steckt in einer Identitätskrise (Sascha Nicke, Cicero, 13.07.2016)
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mein Kommentar:
Ob rechts oder links: seit Beginn der Ukraine-Krise, oder besser: seit 9/11 verabschiedet sich die westliche Welt Schritt für Schritt von ihren Werten!
Donnerstag, 21. Juli 2016
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