Donnerstag, 21. Juli 2016

Juli 1995 – Bosnienkrieg: Das Massaker von Srebrenica

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Srebrenica wurde elf Tage nach Beginn des Bosnienkrieges, am 17. April 1992, erstmals von serbischen paramilitärischen Kräften angegriffen. Dabei kam es zu Plünderungen und Verwüstungen. Am 6. Mai sammelten sich die bosniakischen Truppen zur Rückeroberung der Stadt. Am 8. Mai wurde Goran Zekić, ein Führer der serbischen Gemeinde in einem Hinterhalt ermordet, woraufhin erste Serben aus der Stadt flohen oder vertrieben wurden. Am 9. Mai wurde die Kontrolle über die Stadt durch die bosniakischen Verbände unter Naser Orićgesichert.[10] Zur Vergeltung wurden mehrere serbische Dörfer in der Gegend niedergebrannt, woraufhin die meisten Serben Srebrenica verließen. Die Zahl der tatsächlichen serbischen Opfer ist bis heute umstritten. In einer Dokumentation des Niederländischen Instituts für Kriegsdokumentation wird unter Bezugnahme auf serbische Quellen von mindestens 1000 serbischen Zivilisten ausgegangen.[11] Das Research and Documentation Center in Sarajevo nennt eine Zahl von 424 bzw. 446 serbischen Soldaten und 119 serbischen Zivilisten.[12]
Im Sommer 1992 begann die dreijährige Belagerung der Stadt. Erst im März 1993 traf der erste Hilfskonvoi der UN in Srebrenica ein. Zwischenzeitlich hatte sich die Bevölkerungszahl durch Flüchtlinge aus den umliegenden Gebieten deutlich erhöht. Am 16. April 1993 erklärte der UN-Sicherheitsrat durch die Resolution 819 Srebrenica zur UN-Schutzzone.
Internationale Aufmerksamkeit erfuhren im Juli 1995 die Stadt und die Lage der Flüchtlinge in der bosniakischen Enklave – damals eine UN-Schutzzone –, als bosnische Serben unter Führung des Generals Ratko Mladić die Stadt eroberten und alle männlichen Personen, derer sie habhaft werden konnten, verschleppten und im Massaker von Srebrenica ermordeten.
[Srebrenica, Bosnienkrieg, Wikipedia, abgerufen am 02.05.2019]
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Die bosnisch-serbische Armee und die Paramilitärs marschierten im Juli 1995 aus südlicher Richtung in die Schutzzone ein. Am 9. Juli waren sie nur noch einen Kilometer von der Stadtgrenze entfernt. Widerstand von bosniakischen Truppen oder UNPROFOR-Einheiten blieb fast völlig aus. Das ermunterte Karadžić, den bosnisch-serbischen Verbänden die Erlaubnis zur Einnahme der Stadt zu erteilen.
In Anbetracht dieser Eskalation forderte der Kommandant der Blauhelme, Thomas Karremans, mehrfach NATO-Luftunterstützung an. Umfassende Luftunterstützung blieb jedoch aus. Zwei niederländische Flugzeuge der NATO bombardierten einen Panzer der bosnischen Serben und setzten diesen außer Gefecht. Sofort darauf drohten die bosnischen Serben, bei Fortsetzung von NATO-Luftangriffen würden sie die UNPROFOR-Soldaten, die sie bereits als Geiseln interniert hatten, ermorden. Ferner würden sie die zusammengedrängten Flüchtlingsmassen gezielt unter Beschuss nehmen. Daraufhin wurden alle Bemühungen eingestellt, die eindringenden bosnisch-serbischen Truppen durch Luftangriffe zu stoppen.
[Massaker von Srebrenica, Einmarsch der bosnisch-serbischen Einheiten in die Schutzzone, Wikipedia, abgerufen am 02.05.2019]
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Peter Scholl Latour über die Bosniaken {6:57}

Beautiful Bosnia
Am 29.04.2008 veröffentlicht 
Peter Scholl Latour Doku

Vor 20 Jahren: Bosnien-Rückkehrer {13:23}

SPIEGEL TV
Am 27.11.2016 veröffentlicht 
In Bosnien-Herzegowina verlaufen die Konfliktlinien 1996 längst nicht mehr nur zwischen Moslems, Serben und Kroaten, sondern auch zwischen jenen, die während des Krieges im Lande geblieben sind und jenen, die als Flüchtlinge im Ausland lebten und nach und nach in ihre zerstörte Heimat zurückkehren.

21. Jahrestag des Massakers von Srebrenica - Die Aussöhnung stockt - Das Erste {8:17}

Bayerischer Rundfunk
Am 21.07.2016 veröffentlicht 
Mehr als 10.000 Menschen haben am Friedhof von Potocari des 21. Jahrestages des Massakers im nahegelegenen Srebrenica gedacht. Dabei wurden auch 127 Opfer des schwersten Kriegsverbrechens in Europa seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs beerdigt. Vertreter der serbischen Regierung - die das Massaker weiterhin nicht als Völkermord anerkennt - waren nicht anwesend. Der Bürgermeister von Srebrenica hatte der serbischen Staats- und Regierungsspitze auf Wunsch der Familienangehörigen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung untersagt.
Bayerischer Rundfunk: http://www.ard-wien.de
Autor: Till Rüger

Niederlande: Von der Schuld an Srebrenica | Fokus Europa {5:52}

DW Deutsch
Am 08.07.2015 veröffentlicht 
Der Mord an 8000 Bosniern fand 1995 unter den Augen niederländischer UN-Blauhelme statt. Das Massaker an den fast ausschließlich muslimischen Männern und Jungen wurde zum außenpolitischen Trauma für die Niederlande und die damaligen Soldaten.
Mehr Hintergründe unter: www.dw.com/de/fokus-europa-l%C3%A4nder-menschen-schicksale-2015-07-08/e-18549287-9801

20 Jahre nach Srebrenica – Serbien versucht sich an der Aufarbeitung {5:33}


Bayerischer Rundfunk
Am 03.07.2015 veröffentlicht 
Die Jahorina-Truppe soll für das größte Einzelmassaker während der Schreckenstage nach dem Fall der UN-Schutzzone Srebrenica (mit insgesamt mehr als 8000 Toten) verantwortlich sein. Nur drei Männer haben die Lagerhalle wie durch ein Wunder danach wieder lebend verlassen. Jetzt endlich – 20 Jahre danach – bringt der Belgrader Sonderstaatsanwalt für Kriegsverbrechen die Jahorina-Truppe vor Gericht.
Aber der wichtigste Zeuge will nicht erscheinen. Wir haben Hakija Husejnovic getroffen, der damals das Massaker überlebt hat. Bayerischer Rundfunk: http://www.br.de/wien
Autor: Susanne Glass

Die Kinder der vergewaltigten Frauen in Bosnien {10:12}

Bayerischer Rundfunk
Am 11.08.2014 veröffentlicht 
Das ARD Studio Wien hat bereits 2007 über die Arbeit der NGO "Medica" berichtet. "Medica" unterstützt Opfer, die im Krieg traumatisiert und misshandelt wurden. Ihre Direktorin, Sabiha Husic, ist dieses Jahr von der amerikanischen Organisation "Women for Women International" mit dem Titel "Woman of the World 2014" ausgezeichnet worden.

siehe auch:
Kriegsverbrechen in Bosnien Belastendes Video aufgetaucht (tso/AFP, Tagesspiegel, 06.09.2006)
Zahme Ritter gegen das Böse (Tom Schimmeck, Schimmecks Büro, 1994)
Kriegsverbrechen in Bosnien-Herzegowina (Helsinki Watch, Friedensforum 1/1993)
siehe auch:
- Eine CIA-NGO im Great Game: Das National Endowment for Democracy (Post, 19.02.2016)
- Weder NGO noch kritisch – MEDIENgedanken: Tag der Pressefreiheit am 3. Mai und Reporter ohne Grenzen (Jörg Becker, Neues Deutschland, 30. April 2011, gefunden bei ag-friedensforschung)

Mein Kommentar:
Wir brauchen mehr Reporter vor Ort!
Es ist ein Unding, wenn sich so gut wie alle Berichte über Giftgas-Anschläge in Syrien auf die Weißhelme oder die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte stützen. Die sind ja nicht blöd!
Jede Rebellentruppe, die vom Westen Geld beziehen will, nennt sich heutzutage »demokratisch«, und jede internationale Organisation, die vom Westen einen guten Eindruck machen will, hängt hinter ihren Namen ein »ohne Grenzen«!
Desinformation über Desinformationskampagnen (Post, 10.10.2018)
- Die »zuverlässigen Quellen« des Mainstreams (Post, 12.05.2018)

Reinhard Mey: Sei wachsam (live) . Album : "Leuchtfeuer" (1996) {5:43}

Videolog2010
Am 07.04.2013 veröffentlicht 
Besser kann man einen Aufruf kaum formulieren. 1996 enstanden und immer noch aktuell.
zuletzt aktualisiert am 02.05.2019

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