Sonntag, 12. März 2017

Deutschland: Selbstzweifel vs. Großartigkeit – oder beides…


Revolution in Deutschland?
Das wird nie etwas,
wenn diese Deutschen
einen Bahnhof stürmen wollen,
kaufen die sich noch eine Bahnsteigkarte!
 
Wladimir Iljitsch Lenin



Sagt, ist noch ein Land außer Deutschland,
wo man
die Nase eher rümpfen lernt
als putzen?


Der Deutsche
erlebt keine Zeit so gern
als die Bedenkzeit.


Ich kenne die Deutschen:
sie wollen wie die
Metaphysiker alles von
vorn an wissen, recht
genau, im Großoktav, ohne
übertriebene Kürze und
mit einigen citatis.
Sie versehen ein Epigramm
mit einer Vorrede und
ein Liebesmadrigal mit einem
Sachregister - sie bestimmen
den Zephir mit einer
Windrose - und das Herz
eines Mädchens mit einem
Kegelschnitt - sie bezeichnen
alles mit Fraktur wie
Kaufleute, und beweisen alles
wie Juristen - ihre Gehirn-
häute sind lebendige
Rechenhäute, ihre Beine
geheime Meßstangen und
Schrittzähler - sie
zerschneiden den Schleier
der neun Musen und setzen
auf die Herzen dieser
Mädchen Tasterzirkel und in
ihre Köpfe Visierstäbe.
Der Deutsche fügt sich unter
allen zivilisierten Völkern
am leichtesten und
dauerhaftesten der Regierung,
unter der er ist,
und ist am leichtesten
von Neuerungssucht
und Widersetztlichkeit
gegen die eingeführte
Ordnung entfernt.

Die lieben Deutschen
kenn' ich schon;
erst schweigen sie, dann
mäkeln sie, dann beseitigen,
dann bestehlen
und verschweigen sie.


Scheltet mir nicht die
Deutschen! Wenn sie auch
Träumer sind, so haben
doch manche unter
ihnen so schöne Träume
geträumt, daß ich sie
kaum vertauschen möchte
gegen die wachende Wirklichkeit unserer Nach-
barn. Wenn einst, was
Gott verhüte, in der ganzen
Welt die Freiheit
verschwunden ist, so
wird ein deutscher Träumer
sie in seinen Träumen
wieder entdecken.


Selbst im Fall einer
Revolution würden die
Deutschen sich nur
Steuerfreiheit, nie Gedanken-
freiheit zu erkämpfen suchen.


Wir denken gut
und reden schlecht, reden
viel und tun wenig, tun
manches und vollbringen
nichts. Aber unsre
Gleichgültigkeit gegen
Handlungen entspringt nicht
aus unserer Vorliebe für
Worte, sondern umgekehrt,
unsere Vorliebe für Worte
entspringt aus Scheu
vor Handlungen.
Die keuschen Deutschen
wenden ihre Augen weg vor
jeder nackten Tat.


Wer unter Deutschen
zu leben hat, leidet sehr an
der berüchtigten Grauheit
ihres Lebens und ihrer Sinne,
an der Formlosigkeit,
dem Stumpf- und Dumpf-
sinne, an der Plumpheit
im zarteren Verkehre, noch
mehr an der Scheelsucht
und einer gewissen Versteckt-
heit und Unreinlichkeit
des Charakters;
es schmerzt und beleidigt
ihn die eingewurzelte
Lust am Falschen und
Unechten, am übel Nach-
gemachten, an der
Übersetzung des guten
Ausländischen in ein
schlechtes Einheimisches.


Wir haben die Vaterlands-
liebe kennengelernt
als ein Gefühl, das nur beim
Schmettern der
Trompeten mächtig wirkt.

Der Hang zur Selbstkritik,
der oft bis zum Selbstekel, zur
Selbstverfluchung ging,
ist kerndeutsch, aber ewig
unbegreiflich wird
bleiben, wie ein so zur
Selbsterkenntnis angelegtes
Volk zugleich den
Gedanken der Weltherrschaft
fassen konnte.


Nie geraten die Deutschen
so außer sich, wie
wenn sie zu sich kommen
wollen.


Deutschland, unsere Heimat,
hat sich in ein Volk
von 2 Millionen Spitzeln und
80 Millionen Bespitzelten
verwandelt. Sein
Leben besteht in dem Prozeß,
der ihm gemacht wird. Es
besteht nur aus Schuldigen.


Die Deutschen kommen
immer zu spät. Sie sind spät
wie die Musik, die immer
von allen Künsten die letzte
ist, einen Weltzustand
auszudrücken - wenn dieser
Weltzustand schon im
Vergehen begriffen ist. Sie
sind auch abstrakt und
mystisch wie diese ihnen
teuerste Kunst -
beides bis zum Verbrechen.
Ihre Verbrechen, sage ich,
gehörten nicht notwendig
zu ihrem verspäteten
Ausbeutungsunternehmen;
sie waren ein Hinzu-
kommendes, ein Luxus, den
sie sich leisteten
aus theoretischer Anlage, zu
Ehren einer Ideologie, des
Rassenphantasmas. Klänge es
nicht wie abscheuliche
Beschönigung, so möchte
man sagen, sie hätten ihre
Verbrechen aus weltfremdem
Idealismus begangen.


Ein Deutscher
ist ein Mensch, der keine
Lüge aussprechen kann, ohne
sie selbst zu glauben.


Deutschland ist kein
Modell, es ist ein Grenz-
und Sonderfall.


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