Freitag, 12. Oktober 2018

Björn Höcke träumt gefährlich

Der AfD-Politiker spricht Klartext über das von ihm angestrebte undemokratische Regime. Eine Auseinandersetzung mit seiner Denkweise

Björn Höcke gehört zu den führenden Politikern der AfD. Er fiel mehrfach mit selbst für die AfD extremen Äußerungen auf. Die Relativierung dieser Vorstöße ("ich habe doch n u r ... ") gehört wie auf der anderen Seite die Etikettierung "Nazi" zu den Ritualen einer Auseinandersetzung, bei der die Begründung der Behauptungen nicht den Platz erhält, den sie haben sollte.

Dazu kommt, dass Trennlinien zwischen Behauptungen, Unterstellungen und tatsächlichen politischen Ansichten verschwimmen. Sei es, weil Vertreter der Neuen Rechten sich auf mehrdeutige Provokationen gut verstehen, sei es, weil manche ihrer politischen Gegner zu schablonenhaft vorgehen.

Höcke selbst gibt nun mit der Veröffentlichung eines knapp 300 Seiten langen Protokolls eines Gespräches, das Sebastian Hennig mit ihm geführt hat ("Nie zweimal in denselben Fluss", Berlin 2018), die Gelegenheit, dass seinen Ansichten genau "auf den Zahn gefühlt" wird. Das soll im Folgenden geschehen.

Er trägt nicht nur seine politischen Auffassungen vor. Seine Ausführungen wollen nicht nur argumentieren und Stimmung machen. Sie verkörpern eine bestimmte Lebensart und subjektive Gestimmtheit. Von deren Durchsetzung in der ganzen deutschen Bevölkerung erwartet sich der AfD-Politiker Großes. Das Gesprächsprotokoll präsentiert die von Höcke gewollte politische und psychische Transformation in schonungsloser Offenheit.

mehr:
- Björn Höcke droht mit "Dunkeldeutschland" (Meinhard Creydt, Telepolis, 12.10.2018)
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Hass und Gewalt in Chemnitz: Darum gehen die Menschen auf die Straße | stern TV {10:13}

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Am ttt veröffentlicht 
Seit Tagen sind Chemnitz und die aufgebrachte Stimmung der zwei Lager das beherrschende Thema in den Nachrichten. Das kostenlose Konzert "Wir sind mehr" gegen Rechts, zu dem am Montag rund 65.000 Menschen nach Chemnitz kamen, war ein Erfolg. So viele wollten dort ein Zeichen gegen Ausgrenzung und Gewalt setzten. Doch die Probleme sind damit nicht gelöst. Seit Jahren baut sich der Fremdenhass und die Wut über soziale Ungerechtigkeit auf – und entlädt sich unter anderem im "Fall Daniel H." Bei Aufmärschen am Samstag richtete sich die aufgeheizte Stimmung dann auch gegen Unbeteiligte, wie etwa Journalisten, die angegriffen und an ihrer Arbeit gehindert wurden, wie unsere Reportage dokumentiert. Auch stern TV war mit einem Team vor Ort, unsere Reporterin Sophia Maier berichtet von "etlichen Angriffen auf mich und meine Kamera". Sie sagt: "So viel Hass und Aggressivität habe ich noch nie erlebt."
Meinungsfreiheit in Deutschland wird immer mehr mit Hetze und offenen Feidseligkeiten gleichgesetzt und wächst vor allem im Internet erschreckend dynamisch. Ein Mord wird instrumentalisiert, um den Hass, Angst und Gewalt im öffentlichen Raum zu auszuleben, rechtspopulistische Gruppierungen schließen sich zusammen. Und auch hier sind es erschreckend viele. Was treibt die Menschen auf die Straßen, warum nimmt die Aggressivität immer weiter zu? Wie kann die Politik die Lage wieder in den Griff bekommen - und verhindern, dass sich Ähnliches bald schon bald woanders ereignet?
stern TV, 05.09.2018, 22:15 Uhr, RTL
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