Samstag, 27. April 2019

Sprachlupe: Gesucht Spezialist(=) für Geschlechtergerechtigkeit

(m/w) in Stelleninseraten wird – nach einer deutschen Gesetzesänderung – auch bei uns zuweilen zu (m/w/d). Es geht auch einfacher.
Eben noch war es verpönt, in einem Stelleninserat etwa einen Spengler zu suchen, ohne ihm eine Spenglerin beizugesellen, mindestens mit /-in, besser aber mit männlicher und weiblicher Form voll ausgeschrieben. «Spengler (m/w)» kam zwar vor, aber so würden Frauen unsichtbar gemacht, kritisieren Sprachfeministen, wenn das «generische Maskulinum» eine Person jedweden Geschlechts benennt, die den genannten Beruf ausübt. Und nun dies: Seit Neujahr steht in Deutschland fast durchwegs «Klempner (m/w/d)»; mit dem gleichen Zusatz für Lehrer, Krankenpfleger, Kindergärtner. Das d steht für «divers» – das «dritte Geschlecht», welches Intersexuelle jetzt offiziell eintragen lassen können. Um keine Klagen wegen Diskriminierung zu riskieren, setzen Arbeitgeber (m/w/d) diese Dreifaltigkeit gern in ihre Stellenausschreibungen; vereinzelt ist sie auch schon in der Schweiz zu sehen.
So weit, so praktisch. Aber was soll mit all den anderen Doppelnennungen geschehen, die im Zeichen der Geschlechtergerechtigkeit zum Beispiel Packungsbeilagen aufblähen oder in Form des Binnen-I die Lektüre erschweren? Da sind immer noch bloss zwei Geschlechter genannt, weitere allenfalls durch Sternchen oder unterstrichenen Leerschlag angedeutet – um nicht zu sagen mitgemeint, was jenen nicht genügt, die sich sprachlich unsichtbar fühlen. Im Deutschen böte sich das Neutrum fürs dritte Geschlecht an, aber wie lautet die neutrale Form zwischen «Spengler» und «Spenglerin»?
mehr:
- Sprachlupe: Gesucht Spezialist(=) für Geschlechtergerechtigkeit (Daniel Goldstein, InfoSperber, 27.04.2019)
mein Kommentar: 
Ich habe mal mit einer Feministin über das Generische Maskulinum zu diskutieren versucht:
zwecklos…
siehe auch:
Realsatire: Nennen Sie mich Prosecco Hornscheidt (Post, 26.12.2014)
- Lann Hornscheidt: “Ich soll meiner Professur enthoben werden” (Post, 30.11.2014)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen