Freitag, 21. Juni 2019

ADHS und Medikamente: Eine Win-win-Situation

ADHS kann auch ohne schädliche Medikamente geheilt werden, wenn man sich die Mühe macht, die wahren Ursachen zu suchen.

Eltern von Grundschulkindern kommen heute kaum an der Beschäftigung mit ADHS vorbei. Entweder ist der eigene Sprössling betroffen oder Mitschüler und Bekannte. Medikamente haben sich zur Ruhigstellung verhaltensauffälliger Kinder „bewährt“ — allerdings mehren sich Stimmen, die vor irreparablen Schäden in den Gehirnen von Kindern warnen. Man sollte sorgfältig nach Alternativen forschen und erwägen, ob die vermeintliche „Krankheit“ nicht eine gesunde Reaktion auf schwierige Lebensumstände ist. Unruhe ist oft das Symptom eines seelischen Ungleichgewichts und kann durch gezielte Veränderungen auf der Verhaltensebene therapiert werden.

Ein Vater berichtet: Die Lehrerin seines ältesten Sohnes im dritten Grundschuljahr habe um einen Besuch der Eltern in der Schule gebeten. Bei dem Jungen sei — wie übrigens bei der Mehrzahl der Kinder in dieser Klasse — nach einer Expertenuntersuchung ADHS festgestellt worden. Die Eltern seien deswegen ersucht worden, jeweils für ihre Kinder fachliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Seitdem würden die meisten Eltern ihren Kindern unter kinderärztlicher Observanz eine Substanz mit Inhaltsstoffen wie zum Beispiel Methylphenidat in täglicher Einnahme verabreichen. Bei diesem Medikament handelt es sich allerdings — wie jeder Mensch durch googeln herausfinden kann — um eine Aufputschdroge, die zunächst vor allem bei Arbeitsstress von Studenten in den USA Erfolge gezeitigt hatte. Unverzüglich werden deswegen Substanzen dieser Art tonnenweise in Deutschland für Schulkinder zur Verfügung gestellt — wie man meint — mit einigem Erfolg.


Im Allgemeinen meint man, es handle sich bei ADHS um eine neue seelische Erkrankung — besitzt dieses Verhalten doch immerhin einen erklärenden Namen: Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom.


Was also ist das? Ein Fall auf jüngstem Forschungsstand mag der Information dienlich sein.


Allerdings ist damit natürlich für viele Verantwortungsträger das Problem nicht vom Tisch. Ist eine solche Gabe über längere Zeit in Kinderhirne hineingegeben überhaupt vertretbar? Ist sie der unausgereiften Hirnentwicklung der Kinder wirklich dienlich und nicht vielleicht sogar mit noch nicht erkennbaren Nachwirkungen sogar schädlich? Vorab: Professor Manfred Spitzer, Ulm, belegt das zum Beispiel wissenschaftlich in aller Öffentlichkeit seit vielen Jahren (1). International branden darüber die unterschiedlichen Vorstellungen unter den Forschern immer noch in einer verwirrenden Fülle hoch, ohne für die praktische Lösung des Problems befriedigend und hilfreich zu sein.


Der Vater meines Beispiels ließ sich jedenfalls in einer verantwortungsbewussten sachlichen Weise beunruhigen und übergab das Problem in die Hände einer bewährten Kinderpsychotherapeutin. Diese schlug den Eltern im Verbund mit dem Kind lediglich eine Veränderung in dessen Alltags-Dominanzen vor. Sportgeräte wurden angeschafft und der Vater selbst begab sich nach Feierabend mit seinem Sohn zusammen unter die Fußballspieler.

mehr:
- Chemische Kinder-Zähmung (Christa Meves, Rubikon, 21.06.2019)
siehe auch:
ADHS: Werbung, Interpretation und Geld (Post, 28.03.2018)
Das passende Leben (Post, 02.06.2017)
Ist die Psychopharmakologie verrückt geworden? – Kapitalismus-infizierte Wissenschaft (Post, 31.01.2016)
Medizin und Geld (Post, 21.07.2014)
- ADHS – Psychodynamik (Post, 05.02.2008)

Mein Kommentar:
Wenn man weiß, bei wem der Fehler liegt, hat der Tag Struktur! 😂
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