Mittwoch, 4. September 2019

John Pilger überbringt eine Warnung von Julian Assange: »Wir sind alle in Gefahr«

‘All of us are in danger’: John Pilger delivers warning from Julian Assange {8:30}

RT
Am 03.09.2019 veröffentlicht 
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Journalist John Pilger has delivered a stark warning from WikiLeaks co-founder Julian Assange, who said that his persecution is intended to kill dissent. “Speak up now,” Pilger said, or face “the silence of a new kind of tyranny.”
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Breites Schweigen in Medien über Roger-Waters-Konzert zur Unterstützung von Julian Assange {3:10}

RT Deutsch
Am 04.09.2019 veröffentlicht 
Normalerweise gäbe es eine breite Medienberichterstattung, wenn ein Rockstar einen seiner legendären Hits vor dem britischen Innenministerium vortragen würde. Dies war bei dem kürzlichen Auftritt von Pink-Floyd-Frontmann Roger Waters in London nicht der Fall. Er hatte dort ein Gratis-Konzert gegeben, um auf die prekäre Lage des inhaftierten WikiLeaks-Gründers Julian Assange aufmerksam zu machen.
Die Mainstream-Medien aber ignorierten Waters Auftritt außerhalb des britischen Innenministeriums am Montagabend völlig. Eine Suche in der Zeitungsdatenbank ProQuest ergab keine Treffer bezüglich der Berichterstattung vonseiten einer britischen Zeitung zu der Veranstaltung, wie die britische Medienanalyse-Website Media Lens twitterte.
Im Zuge einer Google News-Suche lassen sich lediglich Beiträge einiger Nicht-Mainstream-Medien, etwa der World Socialist Web Site, des Irish Examiner, des in Ecuador ansässigen Senders Telesur, einiger türkischer Medien sowie von RT und Sputnik, feststellen – jedoch nichts von einer großen britischen Zeitung oder einem britischen Sender, geschweige denn vonseiten internationaler Medien.
Die Veranstaltung wurde von WikiLeaks mit 5,5 Millionen Followern und Roger Waters mit über 300.000 Followern selbst auf Twitter stark beworben – so scheint es, dass die mangelnde Berichterstattung der britischen Medien eine bewusste Entscheidung und kein Versehen war.
Das Schweigen blieb von Assange-Anhängern auf den sozialen Medien nicht unbemerkt.
"Wenn Roger Waters seinen Gitarrenkoffer öffnen und an irgendeiner Straßenecke in der Welt singen würde, wäre das normalerweise eine wichtige kulturelle Nachricht in den Mainstream-Medien", schrieb jemand.
Für einen weiteren Twitter-Nutzer diente die mangelnde Berichterstattung im Guardian als weiteren Beweis dafür, dass es sich nur um ein Propagandainstrument" für den britischen Staat" handelt.
Chris Williamson von der Labour-Partei twitterte, dass er der "einzige Abgeordnete" sei, der an der Demonstration teilnahm, und fügte hinzu, dass die Inhaftierung von Assange "ein Angriff auf die Meinungsfreiheit und den Journalismus" sei.
Auch hierzulande findet sich keine Berichterstattung zu der Veranstaltung. Dabei warnte der renommierte Investigativjournalist John Pilger eindringlich vor den internationalen Folgen für die Pressefreiheit, wenn Assange fällt und tatsächlich für seine journalistische Tätigkeit in die USA ausgeliefert würde.
Er mahnte: "Es ist keine Übertreibung, wenn man sagt, dass Julian Assange genauso behandelt und verfolgt wird, wie Diktaturen einen politischen Gefangenen behandeln. Es gibt einen Grund dafür, nämlich, dass Julian und WikiLeaks einen historischen öffentlichen Dienst geleistet haben, indem sie Millionen von Menschen Fakten dafür geliefert haben, warum und wie ihre Regierungen sie betrügen, heimlich und oft illegal, warum sie in Länder einmarschieren, warum sie uns ausspionieren."
Dann nannte er bekannte Mainstream-Medien, die sich in vermeintlicher Sicherheit wägen, aber tatsächlich in Gefahr stünden, ebenfalls für das Berichten über die WikiLeaks-Enthüllungen an den Pranger gestellt zu werden. Keines von ihnen reagierte.
"Als ich Julian fragte, was ich heute sagen soll, hatte er dazu eine klare Meinung: 'Sag, dass es nicht nur um mich geht. Es geht um viel mehr. Es geht um uns alle. Alle Journalisten und Verleger, die ihren Job machen, sind in Gefahr.' Mit anderen Worten: Die Gefahr, mit der Julian Assange konfrontiert ist, kann sich leicht auf die gegenwärtigen und ehemaligen Herausgeber von The Guardian, The New York Times, Der Spiegel, El País in Spanien, The Sydney Morning Herald und viele andere Zeitungen und Medien auf der ganzen Welt ausbreiten, die die WikiLeaks-Enthüllungen über die Lügen und Verbrechen unserer Regierungen veröffentlicht haben. Noch nie zuvor in meiner Karriere als Journalist habe ich einen solchen Angriff auf unsere Freiheit erlebt, wenn man etwas veröffentlicht oder weiß. Die Botschaft ist klar und deutlich: Sei vorsichtig, sonst landest auch Du in einem amerikanischen Höllenloch. Journalismus ist kein Verbrechen in den Vereinigten Staaten – noch nicht. Doch wenn Julian ausgeliefert und verurteilt wird, wird er zu einem Verbrechen – der Journalismus, der gute Arbeit leistet und den Menschen sagt, was die Regierungen hinter ihrem Rücken tun, in ihrem Namen." Mehr auf unserer Webseite: https://deutsch.rt.com/
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siehe auch:
Assange ist krank, wie im Mai bekannt wurde, als seine Anwälte erklärten, dass er nicht an einer Vernehmung der schwedischen Staatsanwaltschaft mittels einer Videokonferenz teilnehmen könne und in die Krankenabteilung des Gefängnisses verlegt wurde. Sein Anwalt Per Samuelson sagte, er sei nicht imstande, ein normales Gespräch zu führen. Schon während seines siebenjährigen Aufenthalts in der ecuadorianischen Botschaft ging es ihm gesundheitlich immer schlechter.

Psychologischer Terror

Genutzt hat auch nichts, dass Nils Melzer, der Sonderberichterstatter des Hochkommissariats für Menschenrechte bei den Vereinten Nationen, der Assange mit zwei Medizinern am 9. Mai im Gefängnis besucht hatte, in der am 31. Mail 2019 bekannt gegebenen Beurteilung zum Schluss kam, dass seine Einsperrung als "psychologischen Folter" gelten müsse. Entsetzt schrieb Melzer: "In 20 Jahren Arbeit mit Opfern von Krieg, Gewalt und politischer Verfolgung habe ich noch nie erlebt, dass sich eine Gruppe demokratischer Staaten zusammenschließt, um ein einzelnes Individuum so lange Zeit und unter so geringer Berücksichtigung der Menschenwürde und der Rechtsstaatlichkeit bewusst zu isolieren, zu verteufeln und zu missbrauchen."

Er zweifelte daran, ob Assange einen fairen Prozess erhalten werde, nachdem das US-Justizministerium eine Anklage über 18 Straftatbestände mit einer Gefängnisstrafe von 175 Jahren vorgelegt hatte. Die Anklage bezieht sich auf die Veröffentlichung geheimer Dokumente, die Assange von Manning im Rahmen einer Verschwörung erhalten hat. Chelsea Manning wurde von Barack Obama begnadigt und sitzt nun in Beugehaft, um sie zu zwingen, gegen Assange auszusagen.

Auszuschließen sei nicht, schreibt Melzer, dass nicht noch weitere Anklagen erfolgen könnten, beispielsweise nach der Auslieferung, um ihn doch noch mit der Todesstrafe zu liquidieren. Nachdem die USA auch Foltervorwürfen nicht nachgegangen seien, gebe es auch Sorgen, dass Assange Folter ausgesetzt werde könnte. Melzer hatte einen entsprechenden Brief an die amerikanische, britische, ecuadorianische und die schwedische Regierung geschickt. Ende Juli kamen die Antworten, die Regierungen (Schweden, USA) hatten nichts zu beanstanden und geht alles seinen Rechtsweg.
[Florian Rötzer, Gerichtsurteil: WikiLeaks ist durch den Ersten Verfassungszusatz geschützt, Telepolis, 03.09.2019 – beachte auch die Kommentare! – Hervorhebung von mir]
Mahnwachen für Julian Assange nötiger denn je und auch Chelsea Manning weiterhin in Haft (Moritz Müller, NachDenkSeiten, 23.08.2019)
WHISTLEBLOWER – Es klemmt (Gerrit Hoekman, junge Welt, 22.08.2019)
„Vergesst Assange nicht, sonst werdet ihr ihn verlieren!“ oder Der »freie« Westen und seine »Werte«… (Post, 17.08.2019)
Erheben wir uns gemeinsam! (Rubikon, 17.08.2019)
Wir brechen das Schweigen! #FreeAssange (KenFM, 13.08.2019)
Hexenjagd auf Julian Assange – Die Tagesschau in transatlantischer Solidarität (Post, 25.07.2019)
- Die Causa Julian Assange: Ist die westliche Wertegemeinschaft von allen guten Geistern verlassen? (Milosz Matuschek, NZZ, 23.07.2019)
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