Überschattet von Verzögerungen, Interventionen der Parteiführung und erheblichen Unregelmäßigkeiten bei der Auszählung, erklären sich beide Kandidaten zum Sieger bei der Vorwahl in Iowa
"Ich kann mich an nichts erinnern, das das Vertrauen in die US-Demokratie und deren Glaubwürdigkeit so beschädigt hat wie das, was bei der Vorwahl der Demokraten in Iowa passiert ist." Glenn Greenwald
Tagelang war unklar, ob Bernie Sanders oder Pete Buttigieg die Vorwahlen der Demokraten in Iowa gewonnen haben. Doch auf einmal ging es überraschend schnell. Wenige Stunden, nachdem der sozialistische Präsidentschaftskandidat Bernie Sanders seinen Sieg in Iowa verkündete, veröffentlichte die Parteiführung das vorläufige Endergebnis der Vorwahl, die eigentlich noch einer umfassenden Überprüfung unterzogen werden sollte.
Das vorläufige Endergebnis wurde live während eines Auftritts von Pete Buttigieg beim Nachrichtensender CNN verkündet. Demnach konnte sich Buttigieg als Kandidat der Parteirechten hauchdünn gegen den linken Kandidaten Sanders bei den Delegiertenstimmenanteilen (state delegate equivalents) durchsetzen. Mit 564 zu 562 Stimmenanteilen fiel der Vorsprung von Buttigieg beim Endergebnis, das die Demokratische Partei Iowas kurz vor dem Fernsehauftritt des Kandidaten veröffentlichte, denkbar knapp aus.
Die Veröffentlichung dieser Ergebnisse kam insofern überraschend, als noch wenige Stunden zuvor die Parteiführung eine genaue Überprüfung der Wahlergebnisse von Iowa forderte. Der Vorsitzende des Democratic National Committee (DNC), Tom Perez, sprach sich für eine Überprüfung der Unterlagen aller rund 1600 Parteiversammlungen aus, auf denen die Vorwahlen abgehalten worden.
Dies hätte die Veröffentlichung des Endergebnisses noch weiter verzögert. Schließlich wurden die tagelangen Verzögerungen bei der Veröffentlichung der Ergebnisse von der Parteiführung gerade mit dem Argument der "Qualitätskontrolle" gerechtfertigt, um so etwaige Unstimmigkeiten zu beseitigen.
mehr:
- Bleibt der Wahlkrimi in Iowa vorerst ungelöst? (Tomasz Konicz, Telepolis, 07.02.2020)
siehe auch:
- Pax Americana und Offene Psychiatrie… (Post, 04.02.2020)
- Russische Wahlbeeinflussung in den USA: Die Hysterie-Nebelbomben der US-Demokraten (Post, 15.01.2020)
- US-Geheimdienste zum Wahl-Hack: "Putin befahl eine Kampagne" (Rolf Büllmann, ARD-Studio Washington, Tagesschau, 15.03.2019)
- Trump – Russland – Deutsche Bank …und medial aufgebauschte Irritation (Post, 26.05.2017)
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