Sonntag, 12. April 2020

FakeNews? – Selbst schuld!

Corona: Kampf gegen Verschwörungstheorien {3:41}

tagesschau
Am 23.02.2018 veröffentlicht 
Gerücht, Halbwahrheit, Falschmeldung oder tatsächlich Fakt? Im Internet gibt es rund um das Thema Corona reichlich zu lesen. Dabei verbreiten sich krude Theorien in hoher Geschwindigkeit und schaffen eine große Reichweite. Wenn Unsicherheit herrscht, schlägt die Stunde der Verschwörungstheoretiker. Doch es gibt auch die, die versuchen aufzukären und unwahre Inhalte löschen zu lassen.
https://www.tagesschau.de/investigati...

zum Umgang der ARD mit Fakten siehe auch:
Gelbwesten: ARD-Faktenfinder in vorderster Front bei der Verteidigung der Demokratie (Post, 19.03.2019)
Geheimdienste und Leitmedien: unbekannte Fakten plus eindeutige Schlussfolgerungen ergeben unvoreingenommenes, faktenfreies Geschwurbel (Post, 15.03.2019)
Faktenfreie Qualitäts-Hetze im ARD-Faktenfinder (Post, 06.02.2020)
- Unsere Qualitätsmedien: Das sind keine Irrtümer; das sind Lügen, Propaganda und Zensur! (Post, 09.12.2014 – siehe Punkt 6: Zensur durch Weglassen)


zu den der Öffentlichkeit bekannten Fakten in der Corona-Krise:

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Um einer Ausbreitung in Staaten ohne leistungsfähige Gesundheitssysteme entgegenzuwirken, rief die Weltgesundheitsorganisation(WHO) am 30. Januar 2020 die internationale Gesundheitsnotlage aus. Ab dem 28. Februar 2020 schätzte die WHO in ihren Berichten das Risiko auf globaler Ebene als „sehr hoch“ ein (englisch WHO risk assessment, global level: very high), zuvor als „hoch“. Am 11. März 2020 erklärte die WHO die bisherige Epidemie offiziell zu einer Pandemie, der ersten seit der Pandemie H1N1 2009/10.
[COVID-19-Pandemie, Wikipedia, abgerufen am 02.05.2020 – Hervorhebungen von mir]
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- am Tag 54 nach Ausrufen internationalen Gesundheitsnotlage durch die WHO (24.03.2020) 
tut das für das deutsche Corona-Handling federführende Robert-Koch-Institut (RKI) zwei Dinge:

1. es empfiehlt, Obduktionen möglichst zu vermeiden.[Quelle: Meikel Dachs, RKI empfiehlt keine Obduktion bei Covid-19 | Todeszahlen nicht korrekt, boostyourcity, 06.04.2020]
2. das RKI ändert seine Zählweise:
Das RKI hat heute die Falldefinition angepasst. Es wird jetzt auch als Covid-19-Fall gezählt, wenn jemand Kontaktperson eines bestätigten Covid-19-Falls ist und Symptome zeigt.   
[Berlin Online Stadtportal, Coronavirus: Derzeit 1425 bestätigte Fälle in Berlin, Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung Pressestelle, Pressemitteilung vom 24.03.2020]
Beachte:
a) Bis zu diesem Zeitpunkt gibt es so gut wie keine belastbaren Aussagen zur Letalität einer Corona-Erkrankung
b) Ab diesem Zeitpunkt wird jeder Verstorbene, der SARS-CoV-2-positiv getestet wurde, vom RKI statistisch so behandelt, als ob er an dem SARS-CoV-2-Virus gestorben wäre.
c) Die Spezifität der SARS-CoV-2-Tests ist so gering, daß eine große Zahl von Menschen, die ein Virus aus der Corona-Familie in sich tragen, als SARS-CoV-2-positiv getestet werden.

Als Arzt ist mir unverständlich, WESHALB das RKI empfiehlt, von Obduktionen abzusehen.
(zumal: »Danach arbeitete er von 1987 bis 1990 als wissenschaftlicher Mitarbeiter, Abteilung für Pathologie, an der Universität Ulm [Wikipedia])
Meine Internetrecherche ergibt drei Gründe, die möglicherweise gegen eine Obduktion sprechen könnten:
1. Laut Tagesschau 
»weist das Robert Koch-Institut (RKI) auf Ansteckungsrisiken und Sicherheitsmaßnahmen hin. Unter anderem heißt es darin:
Eine innere Leichenschau, Autopsien oder andere aerosolproduzierenden Maßnahmen sollten vermieden werden. Sind diese notwendig, sollten diese auf ein Minimum beschränkt bleiben.«
[Wulf Rohwedder, Zweifel an Corona-Fallzahlen Will das RKI Obduktionen verhindern?, Tagesschau, 09.04.2020 – Hervorhebung von mir]


Mein Kommentar:
Da der für mich seltsame RKI-Ratschlag nirgendwo genauer begründet wird, muß ich vermuten, daß das RKI die Obduzierenden vor den bei der Obduktion möglicherweise entstehenden infektiösen Aerosolen schützen wollte.
Ich frage mich: Ist das in einem Hochtechnologie-Land wie Deutschland überhaupt diskussionswürdig?
2. Weiter unten im Tagesschau-Text ist zu lesen (Hervorhebung von mir):
In einzelnen Fällen seien dem RKI Schwierigkeiten bei der Abwägung zwischen der Notwendigkeit einer Obduktion und dem Schutz des Personals mitgeteilt worden, so die Sprecherin. Die ursprüngliche Formulierung sei mit den Bundesländern abgesprochen gewesen.
Mein Kommentar:
Ich sag’s jetzt mal böse:
Wenn das RKI so ein Blogger wäre wie Uli Gellermann,
[Propaganda mit Fragezeichen? – Der nächste Blogger vor Gericht…, Post, 12.06.2018]
müßte es jetzt nachweisen, welche deutschen Pathologie-Institute dem RKI Abwägungsschwierigkeiten mitgeteilt hatten. 
Ich kann mir so etwas nicht vorstellen…
(»Hallo RKI, hier spricht Prof. XY vom Pathologie-Institut Z, ich weiß nicht, was ich machen soll!«)
😂

3. In der folgenden Verlautbarung geht der wichtige Satz fast unter
Wie erwartet ist die Sterberate in Deutschland bei Covid-19-Patienten innerhalb weniger Tage angestiegen – von 0,8 auf nun 1,2 Prozent. Wieler hält die Todesfallzahlen dabei für unterschätzt. Nicht jeder Gestorbene sei vorher getestet worden, sagte er. Und im Obduktionsmaterial sei das Virus nicht immer nachweisbar. "Ich gehe davon aus, dass wir mehr Tote haben als offiziell gezählt werden", sagte er. Die Sterberate werde weiter steigen - wie stark, sei unklar.
[dpa-Newskanal, Krankheiten – RKI: Maßnahmen zeigen Wirkung - noch keine Entwarnung, Süddeutsche Zeitung, 03.04.2020 – Hervorhebung von mir]
mein Kommentar:
Das ist jetzt Geschmackssache, wie man den Text interpretiert. Ich beschränke mich auf die unsichere Nachweisbarkeit des Virus.
Einmal gehe ich von kompetenten Pathologie-Instituten aus (Frage der zu untersuchenden Organe und der zu untersuchenden Körperflüssigkeiten), die mit dieser Tatsache wohl umzugehen wissen, und zum anderen würde ich gerne wissen wollen, nach welcher Zeit Viren im Körper eines Toten nicht mehr nachweisbar sind – und woher Prof. Wieler diese Informationen hat. 
Wenn Wieler sagt, die Sterberate in Deutschland bei Covid-19-Patienten sei innerhalb weniger Tage um die Hälfte gestiegen (von 0,8 auf 1,2 Prozent), bezieht sich diese Steigerung auf die Fall-Definition des RKI (alle mit Corona). Er vermutet weiter
a) die tatsächliche Anzahl der Covid-19-Toten sei höher als die offiziell gezählte – und begründet dies mit der Tatsache, daß nicht jeder Gestorbene vorher getestet worden sei.
(Die mögliche Überzählung durch die geringe Test-Spezifität ignoriert Wieler)
und
b) die Sterberate werde weiter steigen
Was veranlasst Wieler zu zu dieser Vermutung?
Er denkt, je mehr Kranke getestet würden, desto mehr Tote würde es geben, die SARS-CoV-2-positiv getestet worden waren.
Aber:
Was sind diese Zahlen angesichts der geringen Spezifität dann wert? 
Ich hänge mich mal weit aus dem Fenster:
Der angsterzeugende Anteil der von der SZ wiedergegebenen Aussagen ist höher als der faktenvermittelnde Anteil. 
Punkt.
Wann bin ich jetzt ein Verschwörungstheoretiker?
Antwort: Wenn ich hinter den Mitteilungen von Prof. Wieler eine Absicht vermute.
Weshalb ich das nicht tue, kann sich jeder mit einem IQ um 100 an weniger als drei Fingern abzählen…


Kathrin Grimmer, Sprecherin des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), stellt sich hinter das RKI, das alle Verstorbenen mit nachgewiesener SARS-CoV-2-Infektion in der Statistik der Corona-Toten führt.
Das RKI weise „darauf hin, dass eine innere Leichenschau, Autopsien oder andere aerosolproduzierenden Maßnahmen vermieden werden sollten“, so Grimmer. Das LGL mache daher bei der Veröffentlichung der bayerischen Fallzahlen deutlich, dass sowohl Personen, die an Corona gestorben sind als auch solche, die mit Corona gestorben sind, nach dem Infektionsschutzgesetz Eingang in die Zählung fänden.
Das gleiche Vorgehen vermeldet auch das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg. Wie Sprecher Markus Jox erklärt, werden Leichenschauen üblicherweise von einem niedergelassenen Mediziner oder einem Krankenhausarzt durchgeführt. Bei Feuerbestattungen müsse in Baden-Württemberg zusätzlich eine ärztliche Bescheinigung eingeholt werden.
„Das LGA selbst ist nicht eingebunden in die Leichenschauen; zuständig sind im Land die örtlichen Gesundheitsämter, in deren Zuständigkeitsbereich ein Krematorium fällt“, so Jox. Die meisten Ämter hätten die zweite Leichenschau an gerichtsärztliche Institute, Pathologen oder Rechtsmediziner im Einzugsbereich delegiert. „Unserer Kenntnis nach werden die Ergebnisse der zweiten Leichenschauen nicht systematisch erfasst.“
[Dana Bethkenhagen, Gestorben „mit“ oder „an“ Covid-19? Warum in Deutschland so wenige Corona-Tote obduziert werden, Tagesspiegel, 10.04.2020]
dumme Frage: 
WO (präzise: an welcher Textstelle) stellt sich Frau Grimmer, die Sprecherin des bayerischen LGL, hinter das RKI?

Ich bin zwar nicht Otto, aber einen hab’ ich noch, einen hab’ ich noch:

"Man braucht weiterhin Maßnahmen" {6:30 – Start bei 2:00 – Kleber: »Nun wurde heute verkauft, daß es doch ein bedeutender Fortschritt sei, daß endlich einmal die Dunkelziffer ausgeleuchtet wurde.«}

ZDFheute Nachrichten
Am 09.04.2020 veröffentlicht 
Virologe Christian Drosten sagt, die bekanntgegebene Letalitätsrate in der Heinsberg-Studie von 0,37 Prozent sei nicht neu. Bei einer Rate von 15 Prozent Immunität in der Bevökerung bräuchte es weitere Maßnahmen, die die Geschwindigkeit des Ausbruchs ausbremsten.

mein Kommentar:
Honi soit qui mal y pense [siehe Wikipedia]
Genau hinhören!!
Wie soll man Klebers Worte anders als abwertend verstehen, wenn er sagt: 
»Es wurde verkauft…« ?
x
Da soll sich jeder seine eigenen Gedanken zu dieser Sprachwahl – zumal in einer Nachrichtensendung – machen!
Außerdem sollte jemand dem medienunerfahrenen Drosten mal klarmachen, daß er während eines solchen Interviews (siehe Min. 4:19) gefälligst nicht zu lächeln hat!! (Bei den tollen Steilvorlagen von Kleber…)

mein abschließender Kommentar:
Ich würde mir einen Sprach- und einen Medienwissenschaftler wünschen, die das Tagesschau- und das ZDF-Video wie auch die Meldungen, die ich zitiert habe, einmal gründlichst auseinandernehmen!
😂

Diesbezüglich verweise ich auf die Videos in folgendem Post:
Ich vermute allerdings, daß dann Tagesschau, heute-Nachrichten und Spiegel (»Stoppt Putin jetzt!«) mit solchen Meldungen einfach so weitermachen wie bisher…
Das wäre ja nicht das erste Mal!
Verbohrter Kai Gniffke wieder abgewatscht – Chapeau! (Post, 01.05.2019) 
Tagesschau sachlich und objektiv: »Putin, einsam und verlassen« (Post, 19.11.2014) 
Mist, jetzt habe ich mich verplappert…
😂




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