Montag, 24. Dezember 2012

Vor 196 Jahren – 1816: Das Lied »O du fröhliche« entsteht

Ein großer Trost für Waisenkinder 

 Eine wahrlich feierliche Geschichte um die Nächstenliebe liegt dem Ursprung eines der beliebtesten und meistgesungenen Weihnachtslieder zugrunde: Das Weimarer Ehepaar Caroline und Johannes Daniel Falk kümmerte sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts aufopferungsvoll um Waisenkinder, die von Not und Hunger getrieben durchs Land zogen. Die Falks, die selbst sieben Kinder verloren hatten, gaben den Waisenkindern zunächst in ihrem eigenen Heim ein neues Zuhause: Herr Falk unterrichtete sie in Lesen und Schreiben, seine Frau besorgte die notwendigen Geldmittel. Als sich immer mehr notleidende Kinder einfanden, richteten sie eine »Tafel« ein und begründeten damit praktisch die Jugendsozialarbeit. 
»O du fröhliche«, Druck nach einem Holzschnitt, 1884

 Zu Weihnachten 1816, nach einer unerwarteten, großzügigen Gabe für die Waisenkinder, dichtete Falk das Lied »O du fröhliche«, ein befreundeter Pfarrer legte eine sizilianische Melodie darunter und am Weihnachtsfest jenes Jahres erklang es erstmals in der mildtätigen Institution in Weimar. Die heute gesungene Form des Weihnachtslieds ist eine Bearbeitung aus den 1820er-Jahren. 

 Johannes Daniel Falk (1768-1826) 
evangelischer Theologe 
 gründete in Weimar die »Gesellschaft der Freunde in Not« 
 richtete im Rettungshaus einen Zufluchtsort für Kinder ein 
 Brockhaus - Abenteuer Geschichte 2012 

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