Sonntag, 1. November 2015

Schwarzenacker vor 2000 Jahren: wichtiges Handelszentrum im ehemaligen Stammesgebiet der Mediomatriker

Rom - Marmor, Macht und Märtyrer (2/4) Der Aufstieg zur Kaiserstadt [HD, Doku] [43:44]

Veröffentlicht am 04.09.2014
Kaum ein Ort in Europa kann auf eine so reiche und bewegte Geschichte zurückblicken wie Rom. Die Überreste aus einer fast dreitausendjährigen Geschichte der Stadt am Tiber ziehen nach wie vor die Besucher in ihren Bann. Der Aufstieg und die Entwicklung der Stadt Rom von einfachen Hüttendörfern auf sieben Hügeln zum "Haupt der Welt", zur Metropole eines Weltreiches, ist ein Spiegelbild der damaligen Herrschaftsverhältnisse. Herrschaftsgeschichte, Baugeschichte und Alltagsgeschichte werden im Film in einen kausalen Zusammenhang gebracht.
Rom ist nicht erst seit Papst Benedikt XVI. eines der beliebtesten Reiseziele, das von Millionen von Pilgern aufgesucht wird. Kaum ein Ort in Europa kann auf eine so reiche und bewegte Geschichte zurückblicken wie die ewige Stadt. Die Überreste einer fast dreitausendjährigen Geschichte ziehen nach wie vor die Besucher in ihren Bann. Von hier begann die Eroberung eines Weltreiches, hier verewigten sich die Cäsaren in einer Fülle imposanter Bauwerke, hier schlug der neue christliche Glaube erste Wurzeln und verbreitete sich dann über das ganze Imperium. Der Aufstieg der Stadt am Tiber vom einfachen Hüttendorf zur Metropole eines Weltreiches ist ein Spiegelbild der damaligen Herrschaftsverhältnisse.
In ihrer vierteiligen Dokumentation will Elli G. Kriesch Herrschafts-, Bau- und Alltagsgeschichte dieser Hauptstadt der Welt in einen historischen Kontext setzen und dem Zuschauer den neuesten Stand der archäologischen Forschung nahebringen. Nicht nur die Bedeutung einzelner Bauwerke wird dargestellt, sondern auch ihre Funktion in der römischen Gesellschaft erklärt. Wie lebten die Aristokraten, wie die Plebejer? Warum baute man Tempel, Triumphbögen und Siegessäulen? Wie verlief der Alltag in der Stadt auf den sieben Hügeln? Wie entwickelte sich das urbane Leben, Kultur und Unterhaltung? Ein Presenter schlägt dabei die Brücke von der Gegenwart in die Vergangenheit, von den Problemen einer modernen Großstadt zu den Problemen einer antiken Kommune. Wie sah die Stadt damals aus und was ist heute noch davon erhalten?
Die zweite Folge "Der Aufstieg zur Kaiserstadt" spannt den Bogen vom Charisma Cäsars, über die Expansion des römischen Weltreichs bis zur Friedensherrschaft des Kaiser Augustus. Er war es, der die Stadt aus Ziegeln zu einer Weltstadt aus Marmor machte. Von Rom aus erstreckte sich strahlenförmig ein gut ausgebautes Straßennetz bis in die letzten Winkel des Reiches. Dies erlaubte rasche Truppenverschiebungen, förderte die Handelsströme und den kulturellen Austausch zwischen den Provinzen und der Hauptstadt. Das einfache Volk lebte auf engstem Raum in mehrstöckigen Mietshäusern, die wegen der Brandgefahr nicht einmal eine Küche besaßen. Gegessen und getrunken wurde in Bars und Tavernen. Die leeren Amphoren landeten auf dem Monte Testaccio, dem Müllberg von Rom, wo heute noch Millionen von Tonscherben den Archäologen Auskunft geben über Herkunft und Umfang der römischen Importe.
x
Altertum (Alltagsleben im antiken Rom) [39:03]

Veröffentlicht am 21.07.2014
Gegen-Sozialismus.jimdo.com

Nachdem G. Julius Caesar 58-51 v. Chr. Gallien erobert hatte, ließ Augustus durch seinen Schwiegersohn Agrippa das Land als römische Provinz neu organisieren und mit dem Bau eines ausgedehnten Fernstraßennetzes erschließen. Römische Truppenangehörige verwalteten die Provinz. Die keltische Adelsschicht wurde in die neuen Herrschaftsstrukturen eingebunden. Der intensive Kontakt mit der römischen Administration führte schließlich zu einer tief greifenden Romanisierung aller Bevölkerungsschichten in allen Bereichen des täglichen Lebens. Die folgende, fast 300 Jahre währende Friedenszeit (Pax Romana) in unserer Region brachte eine wirtschaftliche Blüte mit sich. Es entstanden Siedlungen in Pachten, Saarbrücken, Tholey, Bliesbrücken und Herapel sowie Landgüter und Villen in Erfweiler-Ehlingen, Bierbach und Nennig. Metz als Hauptstadt der Mediomatriker und Trier als Hauptstadt der Treverer entwickelten sich zu großen, urbanen Zentren. 
Karte Galliens und seiner Stämme vor der vollständigen Eroberung durch Gaius Iulius Caesar 58 v. Chr. [Gallien, Wikipedia]
Das römische Schwarzenacker lag an der Nord-Süd-Achse von Trier nach Straßburg und 2 km südlich der West-Ost-Achse von Metz nach Worms. Obwohl der römische Ort nicht direkt am Kreuzungspunkt der Straßen lag, sorgte dennoch diese verkehrsgünstige Lage für den Aufschwung des Ortes von einer kleinen keltischen Ansiedlung zu einem wichtigen Handelszentrum im ehemaligen Stammesgebiet der keltischen Mediomatriker
Handelsrouten im römischen Gallien
Das Leben im gallorömischen Etappenort (vicus) von Schwarzenacker endet erst im Jahr 276 n. Chr. Nachdem plündernde und brandschatzende germanische Volksstämme schon mehrfach im 3. Jh. n. Chr. den Rhein überschritten hatten, drangen Franken und Alemannen 275/76 n. Chr. in Gallien ein und hinterließen Spuren der Verwüstung in Städten, Siedlungen und ländlichen Anwesen. Zwar kehrte im 4. Jh. der Alltag in die Stadt zurück. Die ehemals blühende römische Kleinstadt konnte jedoch ihre einstige Bedeutung nicht wiedererlangen. Sie verfiel und wurde schließlich ganz aufgegeben. Viel später werden die Chroniken der Zisterziensermönche aus dem benachbarten Wörschweiler von einer Römerstadt jenseits der Blies berichten. Die Mönche bewirtschafteten den Wüstungsbereich und machten ihn urbar. Die damit verbundenen Planierungsarbeiten waren mit Mühsal verbunden, was sich im Flurnamen ,,Auf der Ungnad" widerspiegelt. Die von Brandschutt schwarz gefärbte Ackerflur gab dem Ort den Namen. Die heutige Ortschaft Schwarzenacker entstand in der Zeit nach 1800. Vorher gab es zwei Gehöfte, von denen der Edelhof innerhalb der römischen Ruinenstätte stand bzw. steht. Als dieser Anfang des 18. Jh. errichtet wurde, fand man Reste eines römischen Schwitzbades, das J. Daniel Schöpflin in der "Alsatia iIIustrata" 1751 beschreibt. Später beauftragte der Landesfürst Herzog Karl 11. August von pfalz-Zweibrücken seinen Hofbaumeister Johann Christian von Mannlich mit der Ausgrabung des Gräberfeldes auf dem "Heidenhübei" in Einöd. Systematische Ausgrabungen und wissenschaftliche Untersuchungen setzten erst sehr viel später ein. Während der Grabungen 1954 und 1963 legten die Ausgräber J. Keller und R. Schindler ein städtisches Besiedlungssystem frei. Es folgten in den Jahren zwischen 1965 - 1967 und 1980- 1982 Grabungskampagnen unter der Leitung von Landeskonservator A. Kolling. 

Zahlreiche römerzeitliche Funde aus Schwarzenacker belegen eine wirtschaftliche Blüte von Handel, Handwerk und Gewerbe. Es konnten zwei Töpfereien identifiziert werden. Aber auch Weber, Tuchwalker und -färber übten nachweislich ihr Handwerk aus. Schreinerund Stellmacherwerkzeuge kamen ans Tageslicht (Hobel, Stechbeitel, Sägen, Löffelbohrer). 

Außerhalb des Freilichtmuseums, in Randlage des Ortes wurde eine Eisenschmiede entdeckt (GießerkeIle, Hammer, Amboss u. a.). Andere Funde belegen ortsansässige Fuhrleute. Balken- und Schnellwaagen zeugen von korrekten Verkaufspraktiken der Händler. Der Vicus war in erster Linie Gewerbe- und Handelszentrum für einheimische und auswärts hergestellte Produkte, ein zentraler Siedlungspunkt, wo die Bevölkerung der Region insbesondere Nahrungsmittel und andere landwirtschaftliche Produkte umschlagen konnte. 
aus dem Besucher-Flyer des Römermuseums Schwarzenacker

Römermuseum Schwarzenacker: Video [4:02]

Veröffentlicht am 31.05.2013
Tag der Offenen Tür im Römermuseum in Homburg/Saar

Quo vadis?
Römische Ausgrabungen, archäologisches Freilichtmuseum, Kinderfreizeit, Kultur im Saarland entdecken, touristische Attraktionen in SaarLorLux.

2014 findet der Tag der Offenen Tür am 10. und 11. Mai 2014 statt.

Ein Videobericht von Alexander Dossow.

Weitere sichtbare Zeichen römischen Wirkens in der Nähe:

- Limes-Strasse
von Bad Hönningen über Taunusstein, Idstein, Bad Homburg, Butzbach, Hanau, Seligenstadt, Aschaffenburg, Schwäbisch Gmünd, Aalen , Eichstätt bis Regensburg
- Saalburg (Bad Homburg/Taunus)
- Porta Nigra (Trier)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen