Die mit dem Fukushima-Unglück verbundenen Kosten wachsen rapide, die Regierung erhöht die zinslosen Kredite auf über 110 Milliarden Euro und denkt über weitere Hilfen nach
Der bereits 2012 verstaatlichte Energiekonzern Tepco, der wegen des Fukushima-Unfalls in die Pleite rutschte und mit Steuergeldern von einer Billion Yen (etwa 10 Milliarden Euro) unterstützt wurde. Vor kurzem wurde berichtet, dass der Konzern weiter mit zinslosen Krediten des Staates "gerettet" werden soll.
Die Abe-Regierung, die darauf drängt, die seit dem Unglück weiter ausgeschalteten AKW wieder anzufahren, ist offenbar bereit, die Atomenergie koste es, was es wolle, als Energiequelle zu erhalten. Die Kredite sollen auf insgesamt 14 Billionen Yen, über 110 Milliarden Euro, angehoben werden, damit der Konzern zahlungsfähig bleibt und die stark ansteigenden Kosten für Entschädigungen und vor allem für die Entsorgung stemmen kann. Die Kosten des Unglücks werden nun auf mehr als 20 Billionen Yen veranschlagt, 2013 war man noch von "nur" 11 Billionen ausgegangen (Die Kosten explodieren).
Wie Japan Times jetzt berichtet, wurden auch die Tepco-Stromkunden mit gestiegenen Stromkosten tatkräftig zur Rettung des Konzerns herangezogen. Seit der Erhöhung der Tarife haben die Kunden 2,4 Billionen Yen, fast 20 Milliarden Euro, zusätzlich an den Konzern gezahlt, um mit dem Fukushima-Unglück verbundene Kosten zu begleichen. So entstanden Kosten in von 25,9 Milliarden Yen, um Anträge auf Schadensersatz zu bearbeiten. 56,7 Milliarden wurden zur Rückzahlung von staatlichen Krediten beiseitegelegt und 41,4 Milliarden für zwei stillgelegte Reaktoren in Fukushima 1 und für die vier Reaktoren von Fukushima 2 sowie für die Wartung der übrigen Reaktoren, die noch nicht wieder angefahren werden konnten. Mit 47,2 Milliarden wurden weitere Maßnahmen in Fukushima 1 wie das Outsourcen der Strahlungskontrolle oder der Inspektion der Geräte für radioaktiv belastetes Wasser bezahlt.
mehr:
- Japans Pro-Atom-Regierung rettet mit immer mehr Steuergelder Tepco vor dem Ruin (Florian Rötzer, Telepolis, 02.02.2017)
siehe auch:
- Rückbau Atomkraftwerke: »Ein gigantischer Griff ins Klo« (Post, 29.07.2016)
- Die zehn schwersten atomaren Unfälle (Post, 23.03.2011)
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Montag, 2. Januar 2017
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