Samstag, 22. August 2015

Ukraine Crisis Media Center

Ukraine-Berichte. Das ZDF gibt zu, Pressematerial eines PR-Netzwerkes gegen "russische Propaganda" zu benutzen, das die Kiewer Regierung mittels einer Image-Kampagne unterstützen soll.

Das ZDF arbeitet in seiner Berichterstattung über die Ukraine-Krise eng mit dem Ukrainian Crisis Media Center (UCMC) zusammen: einem internationalen PR-Netzwerk gegen "russische Propaganda".

Finanziert wird die PR-Kampagne u.a. von George Soros, der ukrainischen Übergangsregierung und einer ukrainischen Tochtergesellschaft von Weber Shandwick, dem weltweit führenden PR-Unternehmen.
Ziel des Ukrainian Crisis Media Center (UCMC):
Ziel des UCMC ist es, v.a. folgende Botschaften weltweit in der internationalen Presse zu verankern:

● Die Ukraine ist Opfer einer "russischen Aggression",

● die ukrainische Übergangsregierung ist legitim,
● die Behauptung einer rechtsradikalen Gefahr ist Teil der russischen Propaganda,
● der Verdacht, die Erschießungen von Polizisten und Demonstranten des Maidan seien im Auftrag der jetzigen Regierungskoalition geschehen, ist Teil der russischen Propaganda.


Das ZDF und das PR-Netzwerk des UCMC 

Allein bis Mitte März hatten sich bereits 9oo ausländische Journalisten im UCMC angemeldet. Darunter auch das ZDF. 

Das ZDF gibt in diesem Zusammenhang zu, dass sich die vielfältigen Angebote des UCMC für die Ukraine-Berichterstattung des ZDF "als sehr nützlich erwiesen haben". Dies bekennt Andreas Weise, Redaktionsmitglied des heute-journals, der für das heute-journal aus Kiew berichtet. 

Folgende Angebote stellt das PR-Netzwerk des UCMC der internationalen Presse zum Kampf gegen "russische Propaganda" zur Verfügung:
 tägliche Pressekonferenzen von Befürwortern der ukrainischen Übergangsregierung, 
 ausgewählte Interviewpartner, Übersetzer, ausgewähltes Video-Material, Stellungnahmen von regierungsnahen Künstlern und Akademikern wie etwa Historikern und anderen "Ukraine-Experten".
mehr:
- ZDF-Skandal: Berichte im Auftrag Kiews? (L.Applebaum, Freitag-Community, 07.04.2014)
siehe auch:
NATO eröffnet "Kommunikationszentrum" in Riga (Post, 22.08.2015)
PR and propaganda in Ukraine (Stuart Bruce, 23.05.2015)
Berichterstattung zur Ukraine – Auswärtiges/Kleine Anfrage (Der Bundestag, 12.05.2014)
- Ukraine: Propaganda trifft auf Propaganda (Florian Rötzer, Telepolis, 11.04.2014)
Verschwörungstheorie um "heute journal" – Macht sich das ZDF zum Sprachrohr rechter Ukrainer? (Focus, 10.04.2014)
PR-Netzwerk gegen "russische Propaganda"  (L.Applebaum, Freitag-Community, 23.03.2014)

Mein Kommentar:
Der Applebaum-Artikel muß an den Artikel von Daniela Dahm erinnern! 
Zitat:
Die Buchautoren Mira Beham und Jörg Becker[10] haben 31 PR-Agenturen erfasst, die für alle nichtserbischen Kriegsparteien tätig waren. Allein Kroatien gab mehr als fünf Millionen US-Dollar an US-Agenturen, um die öffentliche Meinung in seinem Sinn zu beeinflussen. Propaganda-Ziele dieser Agenturen waren unter anderem: Darstellung der Serben als Unterdrücker und Aggressor, wobei sie mit den Nazis gleichzusetzen und entsprechend emotional geladene Begriffe zu etablieren sind; Darstellung der Kroaten und Bosnier als unschuldige Opfer, wobei die Eroberung der serbischen Krajina als legal hinzustellen ist; Völkermordanklage gegen Jugoslawien und Milošević in Den Haag; günstige Verhandlungsergebnisse für die albanische Seite in Rambouillet und Sezession Montenegros.
[Frieden muss gestiftet werden – Exempel Kosovokrieg oder: das Völkerrecht als Gegner (Daniela Dahn, auf ihrer Homepage, 18.09.2014)]
siehe dazu auch:
- Operation Balkan: Werbung für Krieg und Tod (Jörg Becker und Mira Beham in Wissenschaft & Frieden 2007-3: Medien und Krieg / Kriegsmedien)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen