Samstag, 22. August 2015

Territorialstreit mit Japan: Russland weitet Ansprüche im Pazifik aus

Im Bemühen um Rohstoffvorkommen hat Russland die Grenze seines Festlandsockels in Richtung Japan verschoben. Premier Medwedew reiste zudem auf die Kurilen - für die Regierung in Tokio ein Affront.

Trotz des Territorialstreits mit Japan um die Inselkette der Kurilen im Pazifik hat Russland seine Gebietsansprüche in dem Seegebiet ausgeweitet. Mit einer Verordnung erweiterte Regierungschef Dmitrij Medwedew die Grenze des russischen Festlandsockels im Ochotskischen Meer und vergrößerte damit die von Moskau beanspruchte Fläche um rund 50.000 Quadratkilometer.

"Das bedeutet, dass wir unseren Festlandsockel bewirtschaften können", sagte Medwedew bei einem Besuch auf der Kurilen-Insel Iturup. "Und dort sind große Rohstoffvorkommen und große Energiequellen." Wie aus der im Internet veröffentlichten Verordnung hervorgeht, beruft sich Russland bei der Grenzverschiebung auf das Uno-Seerechtsübereinkommen von 1982.

mehr:
- Territorialstreit mit Japan: Russland weitet Ansprüche im Pazifik aus (22.08.2015)
aus einem Kommentar:
leider vergisst spon hier was zu erwähnen. die russen machen das jetzt nicht einfach mal so, sondern mit der uno abgestimmt. sie haben vor jahren schon einen antrag bei der uno gestellt, dass dieses gebiet wegen des festlandsockels zu ihnen fällt. vor kurzer zeit wurde dieser antrag von der UNO bestätigt. alles völkerrechtlich sbgestimmt, daher alle mal ausatmen.

siehe auch:
- Politischer Status der Arktis (Wikpedia)
Der politische Status der Arktis ist bis heute ungeklärt.
vorgeschlagene Sektorenaufteilung der Arktis Anfang des 20. Jhd. (Wikipedia)

Nach dem Seerechtsübereinkommen (SRÜ) der Vereinten Nationen von 1982 haben Staaten mit ozeanischer Küste das Recht auf begrenzte Kontrolle der Wasserfläche bis zu einer Entfernung von 200 Seemeilen (sm) (~370 km) von der Basis-Küstenlinie(sogenannte Ausschließliche Wirtschaftszone).[1] Das bedeutet, dass die fünf Anrainerstaaten des Nordpolarmeers mit Gebiet nördlich des PolarkreisesNorwegenDänemarkRussland, die USA sowie Kanada, territoriale Ansprüche auf Teile des Nordpolarmeeres erheben dürfen.
Der (geografische) Nordpol und das ihn bis zu einer Entfernung von mindestens 300 km umgebende Gebiet sind aber so weit vom Festland entfernt, dass sie nach derzeitigem Recht nicht im Besitz eines Staates sind. Allerdings hat jeder Staat die Möglichkeit, innerhalb von zehn Jahren nach Ratifizierung des SRÜ unter bestimmten Bedingungen eine Ausweitung seiner Kontrolle auf den Kontinentalschelf und somit auf mehr als 200 sm Entfernung vom Festland zu beantragen.[2]
Aufgrund dieser Regelung beantragten bisher Norwegen (SRÜ ratifiziert 1996), Russland (1997), Kanada (2003) und Dänemark (2004)[3] eine solche Ausweitung ihres Gebietes. Darüber hinaus gibt es vor allem in der kanadischen und russischen Politik und Rechtswissenschaft Stimmen, die die SRÜ für nicht anwendbar auf die Arktis halten und stattdessen eine so genannte "Sektorenlösung" vorschlagen. […]

Russland[Bearbeiten]

Am 20. Dezember 2001 beantragte Russland offiziell bei der UN-Kommission zur Begrenzung des Festlandsockels (CLCS) in Übereinstimmung mit dem Seerechtsübereinkommen (Art. 76 Satz 8)[2] die Festlegung neuer Außengrenzen für den russischen Kontinentalschelf jenseits der 200 Seemeilen weiten ausschließlichen Wirtschaftszone, allerdings innerhalb des russischen arktischen Sektors. Das hierdurch von Russland beanspruchte Gebiet mit einer Fläche von etwa 1,2 Millionen Quadratkilometern stellt einen großen Teil der Arktis inklusive des Nordpols dar.[8][9]
Der Antrag wurde unter anderem damit begründet, dass sowohl der Lomonossow- als auch der Mendelejew-Rücken unterseeische Fortsetzungen der eurasischen Landmasse seien. 2002 wurde der Antrag von den Vereinten Nationen weder angenommen noch zurückgewiesen; stattdessen wurde weitere Nachforschung empfohlen[8]. Diese Forschungen sollen in den Jahren 2007 und 2008 als Teil des russischen Beitrags zum 4. Internationalen Polaren Jahrdurchgeführt werden. Durch die Arktika 2007 genannte Expedition sollen Struktur und Entstehung der Erdkruste in der Arktis nahe Eurasien, unter anderem durch Forschung am Mendelejew-, am Lomonossow- und am Alpha-Rücken, geklärt und die vermutete Verbindung zum sibirischen Schelf bestätigt werden.[10][11] Eine Gruppe von 50 russischen Wissenschaftlern kam dabei auf dem Schiff Russia zu der Überzeugung, dass zumindest der Lomonossow-Rücken mit zur Russischen Föderation gehöriger Landmasse verbunden ist. Unter dem Meeresboden der fraglichen Gebiete könnten laut Auskunft der Wissenschaftler bis zu zehn Milliarden Tonnen Öl und Gas lagern. Der russische Präsident Wladimir Putin nutzte diese Meldung, um an den Antrag von 2001 zu erinnern.[12][13]
Anfang August 2007 tauchten zwei russische U-Boote vom Typ Mir in eine Tiefe von 4261 Metern unter dem Meeresspiegel und setzten am geografischen Nordpol eine russische Flagge in den Erdboden. Während die kanadische Regierung die russischen Handlungen scharf kritisierte, sieht die dänische Regierung dies nur als „bedeutungslosen Gag für die Medien“. Der Sprecher des dänischen Außenministeriums, Peter Taksøe-Jensen, sagte: „Das nehmen wir sehr gelassen und mit Humor. Für die juristische Durchsetzung völkerrechtlicher Ansprüche hat das nicht die geringste Bedeutung.“[7] Putin hielt eine Rede am 3. Mai 2007 auf dem nuklearen Eisbrecher 50 Let Pobedy[14], darin drängte er zu größeren Bestrebungen, um die „strategischen, wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und Schutzinteressen“ Russlands im arktischen Raum zu schützen.[15]
Russland kann Grenzen vom arktischen Festlandsockel bis zu Nordpol ausdehnen (Alexandra Sacharowa, Witali Radnajew, Sputniknews, 01.11.2012)
Das Territorium des russischen Festlandsockels kann bis zum Nordpol ausgedehnt werden. Den russischen Wissenschaftlern ist es gelungen zu beweisen, dass der Mendeleew-Rücken im zentralen Teil des Nordpolarmeers eine Fortsetzung des eurasischen Kontinents [ist].
siehe auch:
Arktis: Russland wird zum Buhmann gemacht (Wolfgang Pomrehn, Telepolis, 26.08.2015)
Vermeintliche russische Konkurrenz muss herhalten, um für Ölplattformen vor Alaskas unwirtlicher Nordküste zu werben

mein Kommentar: Der russische Antrag bei der UNO ist 14 Jahre alt. Tut mir leid, mein lieber SPIEGEL, war wohl nix mit dem gefährlichen expansionistischen Putin!

- Kurilenkonflikt (Wikipedia)

2005 11 16 Mit Offenen Karten Die Kurilen [10:51]

Hochgeladen am 14.06.2009
Mit Offenen Karten Die Kurilen



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